Der für France 2 (Envoyé spécial) arbeitende Kriegsreporter Gilles Jacquier ist auf eigene Initiative in Syrien eingereist, um über die das Land zerrüttenden Ereignisse zu berichten; er ist heute in Homs unter dem Raketenfeuer der « Freien Syrischen Armee  » gefallen. Dieser Angriff hat acht Leuten das Leben gekostet und 25 weitere verletzt, von denen niemand Waffen trugen, soweit unsere Quellen.

Am Vorabend hatte der Reporter die auf seine Anfrage organisierte Pressereise verlassen, indem er versicherte, dass er nicht an für ihn organisierten Zusammentreffen mit politischen und religiösen Führern interessiert war. Er hatte ein privates Fahrzeug ausgeliehen, um sich dort vollkommen frei bewegen zu können und die Personen, die ihm geholfen hatten ein Visa zu erhalten von jeglicher Verantwortung entbunden. Zur Zeit der Ereignisse befand sich der gefallene Journalist mit französischen und belgischen Kollegen in der Nähe einer Pro-Regierungs-Demonstration.
Eine erste Rakete, von einer tragbaren Raketenbasis abgeschossen, hat Demonstranten getroffen, und acht Personen getötet. Nachdem er auf eine Terrasse gestiegen war, um die Lage zu studieren, haben sich Herr Jacquier und sein Kameramann den Leichen genähert um sie zu filmen, als eine zweite Rakete in der Nähe einschlug, und den französischen Reporter tötete und seinen Kollegen stark verletzte.

Dieses Drama erinnert uns, dass das syrische Volk bewaffneten Banden ausgeliefert ist, die in manchen Städten des Landes undiskriminiert auf unbewaffnete Personen auf der Strasse schießen. Es handelt sich um einen nicht-konventionellen Krieg und in keiner Weise um eine harte Repression von „friedlichen Demonstrationen“, wie es die Beobachter der arabischen Liga feststellen konnten. Herr Jacquier und seine Kollegen hatten einen Termin mit Mitgliedern der bewaffneten Opposition und dachten daher durch sie beschützt zu sein, aber die Journalisten waren noch nicht in dem von ihnen kontrollierten Viertel eingetroffen und befanden sich also in dem Teil, den sie ohne Diskriminierung beschießen. Von der atlantischen Propaganda irregeführt und nachdem sie Zeugenaussagen vorheriger Opfer weigerten zur Kenntnis zu nehmen, haben sie die Lage schlecht abgeschätzt und sich unnötig ausgesetzt.

Oben links im Bild der Einschlagspunkt der Rakete, die Gilles Jacquier getötet hat. Für eine thermobarische Rakete charakteristisch, verursacht dieser Einschlag wenig materielle Schäden, im Gegensatz zu einem Granatwerfergeschoss, das einen Krater bildet. Die Luftdruckwelle jedoch kann in einem Umkreis von 10m töten, indem die inneren Organe der Opfer komprimiert werden, was außerdem die sichtbaren äußeren Wunden als gering erscheinen lässt.

Kurz nach der Tötung hat das « syrische Observatorium für Menschenrechte“, das in London stationierte Propagandaorgan der bewaffneten Banden vorgegeben, dass die Gruppe der Journalisten Ziel von „Granatwerfern“ gewesen war, was Zweifel über die Herkunft der Schüsse zulassen sollte, weil die Armee keine solchen Raketenwerfer im Rahmen ihrer Sicherheitsaktivitäten benützt. Jedoch zeigen die kurz nach dem Angriff auf Ort gedrehten Bilder und von dem syrischen Fernsehen gesendet, ganz klar den Einschlag einer solchen thermobarischen Rakete RPG-7 auf dem Gehsteig (und keinen Krater von einer Granate), während die Opfer evakuiert werden, sowie auch die Flügel der Rakete, die von Bewohnern der Zone gesichert wurden.

Einwohner von Homs, die vor der Kamera des syrischen Fernsehkanals al-Dunia die Flügel der Rakete „RPG-7“ zeigen, die den Tod des französischen Reporters verursacht hat.

Das Voltaire Netzwerk bekundet der Familie und den Kollegen von Herrn Jacquier sein Beileid.

Übersetzung
Horst Frohlich