Die Enttäuschung des US-Präsidenten George W. Bush, mit der er aus seiner Nahostrundreise zurückkam, widerspiegelte sich in den lokalen und regionalen Massenmedien, so waren mehrere renommierte Printmedien in den arabischen Golfländern voll von Kommentaren und Analysen, die den Versuch von Bush, Feindschaft zwischen Iran und seinen arabischen Nachbarn aufzuwühlen.

 Sie wiesen auch daraufhin, dass sich sowohl Kuwait als auch Saudiarabien vor allem, beeilten, Teheran zu versichern, dass die Botschaft Bushs abgelehnt wurde.

 Die arabischen Massenmedien konzentrierten sich demgegenüber auf die blutigen Ereignisse im Westjordanland und im Gazastreifen auf der Berichterstattungsebene und der politischen Talkrunden, Analysen und Kommentaren, in einer Form, die fast als eine vollständige Übereinstimmung zu betrachten ist.

 Die mediale Szene widerspiegelte das Bild, wonach Bush, mit seinen Vorstellungen, Israel grünes Licht gab, diese Massaker gegen die Palästinenser unbesorgt zu verrichten.

 Es sind noch einige unbeantwortete Fragen, die von einigen, dem Nationalwiderstand in der ganzen Region, nahestehenden Massenmedien gestellt wurden, über die Natur der Verpflichtungen, die Bush einigen arabischen Führern entnehmen konnte, um Israel zu unterstützen und seine Verbrechen, unter dem Motto der Isolierung des Extremismus, zu decken.

 So verzweigten sich die Fragen nach den Hintergründen der Verleumdungskampagne der arabischen Marionettenregierungen von Scharm asch Scheich, den Vasallen Washingtons, gegen Syrien, wobei sie damit drohten, den arabischen Gipfel von Damaskus zu torpedieren.

 Analytiker meinen, Bush verlangte die Hinderung jedes arabischen umfassenden Treffens vor dem kommenden Mai, damit er Zeit haben kann, die Initiative des Beiruter Gipfels zu torpedieren und den Ausfall des Rückkehrechts der palästinensischen Flüchtlinge zu festigen, sowie den blutigen israelischen Versuchen Zeit lässt, den Nationalwiderstand zu liquidieren und vollendete Tatsachen zu schaffen.

Internationale und arabische Presse:

 Die emiratische Zeitung Al Bayan meint in ihrem heutigen Leitartikel, die Mission vom Generalsekretär Amr Mussa, die er im Libanon wieder aufnahm, nicht wie seine früheren Besuche sein wird. Dieser Besuch trägt mit sich einen Schimmer Hoffnung für eine ersehnte Beilegung der Krise. Sollte diese Runde keinen Erfolg haben, wird sie nicht wie bisher, verschoben oder erneuert werden können. Die Zeit ist entscheidend und das libanesische Gewässer steht dem Siedepunkt sehr nah.

 Das saudische Blatt Al Watan meint in einem politischem Artikel, der Besuch des amerikanischen Präsidenten Bush im Nahen Osten, der von einigen Massenmedien als "historisch" bezeichnet wurde, brachte keine Neuigkeiten mit sich, man kann auch nicht sagen, dass die Ergebnisse desselben, "historisch" wichtig für die Völker und Länder der Region ausgefallen waren. Bush wiederholte sich nur und hatte keinen Erfolg bei der Umstimmung der Staatsoberhäupter, die er besuchte. Das Blatt fügte weiter hinzu, die israelischen Massaker werden fortgesetzt und die bestiale Isolierung von anderthalb Millionen Menschen im Gazastreifen wird schärfer und bestialer Tag für Tag.

Arabische Satellitensender:

 Der syrische Satellitenfernsehsender zitierte den russischen Außenminister Lawrow mit der Betonung, der Nahost-Friedensprozess soll alle Verhandlungsbahnen, selbst die syrische und libanesische, einschließen. Der Satellitensender wies auch darauf hin, dass Iran das Scheitern der westlichen Druckausübung betont, und dass Peking eine diplomatische Beilegung der iranischen Nuklearfrage, fordert.

Talkrunden in den arabischen Satellitensendern:

 In dem Programm "Ein Auge auf Iran" auf dem Bildschirm des Nachrichtensenders Al Jazeera, betrachtete der iranische Präsident Ahmadi-Nedschad die militärischen Drohungen gegen sein Land nur innerpolitischen Zwecken in den USA dienen, vor allem den kommenden Präsidentschaftswahlen. Ahmadi-Nedschad meinte weiter; "Ich gebe Herrn Bush den Rat, mehr auf die Stimme seiner Bevölkerung zu horchen, diese Bevölkerung, die eine Änderung der aggressiven US-Politik im Nahen Osten will." Der iranische Präsident war auch der Meinung, dass Bush daran scheiterte, Streit und Spaltungen in der Region zu schaffen.

Ereignis und Meinung…….auf libanesischer Ebene

Formeller Durchbruch.... der Streit um die künftige Regierung hält aber weiter an

Das Treffen, das Generalsekretär Mussa zwischen Opposition und Regierungsanhängern gestern im Parlament zustande bringen konnte, ist ein wichtiger Durchbruch in politischer Anschauung.

Denn es verrät, dass sich die Regierungsfraktionen der Aufforderung nachkamen, mit dem Abgeordneten Ex-General Michel Aoun Gespräche zu führen. Die Opposition ließ Aoun als ihren einzigen Vertreter zum Treffen gehen, während Hariri, den Ex-Präsidenten Amin Gemayyel mitbrachte.

Die politische und mediale Palette hat folgende Erscheinung:

 1- Die Interpretation Mussas des Paragraphen der arabischen Initiative über die nationaleinheitliche zukünftige Regierung, wurde, seitens der Opposition, als Parteinahme Mussas zugunsten der Regierung betrachtet.

 2- Generalsekretär Mussa besucht Damaskus und hält ein ähnliches Treffen nach seiner Rückkehr nach Beirut. Verbreiteten Informationen zu Folge, werde Mussa schwer einen ernsthaften Forschritt, noch vor der, für den kommenden Montag festgesetzten Wahlsitzung, erzielen können.

 3- Saudische und ägyptische Kampagnen an der Seite der Regierungsfraktionen und gegen Syrien und die Opposition dauern an .

 4- Bush betont, er habe in seiner Rundreise immer wieder die Unterstützung für die Regierung Sinioras betont, und dass er diesbezügliche Verpflichtuingen von den besuchten arabischen Führern, erreichen konnte.

 5- Presseberichte aus New York betonen die Anwesenheit ernsthafter Hindernisse vor der Internationalisierung der libanesischen Krise, während nur Washington und Paris auf einen solchen Verlauf der Dinge pochen.

 6- Oppositionelle Kreise betonen das Festhalten an dem Sperrdrittel in der kommenden Regierung.

Libanesische Presse:

 Die heutigen Beiruter Printmedien verfolgen die Beratungen und Kontakte des arabischen Generalsekretärs Mussa mit den verschiedenen politischen Gruppierungen. Die Massenmedien weilten lange bei dem gestrigen Treffen zwischen Vertretern der Opposition und der Regierungsfraktionen, das unter direkter Schirmherrschaft von Mussa stattfand.

 In diesem Zusammenhang meint As Safir der nächste Schritt wird wesentlich schwerer, den beide Seiten müssen klare und eindeutige Antworten gegenseitig geben. Das Blatt meinte weiter, die Arabische Liga habe einen Verlauf für die Beilegung dieser Krise so vorgezeichnet, dass er auch zu einer qualitativen Besserung der innerarabischen Beziehungen, vor allem zwischen Syrien und Saudiarabien, führen wird.

 Ad Diyar berichtete, dass Mussa, trotz des gestrigen Treffens zwischen beiden Parteien, die beiden Interpretationen der Opposition und der Regierungsfraktionen für die arabische Initiative, nicht aneinander näher bringen konnte, während die Haltung gegenüber der Bildung der neuen Regierung keinen Fortschritt machte. Ad Diyar meint auch, das nächste Vierer-Treffen werde wahrscheinlich Samstag Abends nach der Rückkehr Mussas aus Damaskus abgehalten werden.

Nachrichten der libanesischen Satellitensender:

 Ebenso konzentrierten sich die libanesischen Fernsehstationen in ihren Nachrichtenmeldungen auf das gestrige Treffen zwischen Aoun , Gemayyel und Hariri im Beisein vom Generalsekretär Mussa .

 So fragte der Fernsehkanal Al Manar, ist nun Tor und Tür für die Beilegung der Krise nach dem gestrigen Vierer-Treffen tatsächlich offen? Ist das die Hoffnung, die Mussa versprach?

 Der Fernsehsender New TV meint, die Unterhändler spielen ihre letzten Trümpfe in einer Zusammenkunft, die von Geagea und anderen Intellektuellen des Bündnisses 14 März, nicht begrüsst wurde.

 Das nationale Fernsehnetz NBN betrachtet das Zusammenkommen beider Parteien, das nur vor zwei Tagen als unmöglich erschien, immerhin als einen Schritt nach Vorne, der allerdings von weiteren praktischen Schritten und Entspannung der Gemüter gefolgt werden muss.

Talkrunden in den libanesischen Satellitensendern:

 In dem Programm "Menschen und Meinung" auf dem Bildschirm der Fernsehstation LBC, meint der Informationsminister, Ghazi Aridi, sollte es zu einer Explosion der Lage kommen, werde keine Seite verschont bleiben, bliebe die Lage so wie sie gegenwärtig ist, würde alles noch schlechter werden.

Tendenzen ist ein tägliches, politisches Informationsmagazin über den Nahen-Osten das von der libanesischen Nachrichtenagentur New Orient News in Beirut herausgegeben wird. Sie finden es auf Voltairenet.org, in Arabisch, Englisch, Französisch, Spanisch und Deutsch. Besuchen Sie auch Indicators, das tägliche wirtschaftliche Informationsmagazin über den Nahen-Osten, erhältlich in Englisch, Arabisch und Spanisch.