Das Französische Institut für Internationale Beziehungen (IFRI) veröffentlicht in einer Sonderausgabe die französische Version einer Studie über die französischen Theorien des Gegenaufstandes und seiner Wiederverwertung in den amerikanischen strategischen Überlegungen.

Der Autor versucht diese generell leidenschaftliche Thema auf objektive Weise anzugehen. Er beschreibt zuerst die Entstehung dieser Doktrine von der Befriedung Algeriens durch Bugeaud an. Dann hebt er den Widerspruch zwischen der Gerechtigkeit der militärischen Analyse während der Entkolonialisierung Algeriens und des politischen Unverständnisses dieser Zeit hervor; ein Widerspruch, der seines Erachtens nach die moralischen Entgleisungen, wie wir sie kennen, erklärt.

Vor allem aber zeigt der Autor, dass das französische Know-How die Frucht einer langen kolonialen Erfahrung ist. Er beobachtet, dass die Vereinigten Staaten die gleichen Fehler begehen und sich langsam auf die gleichen Schlussfolgerungen zu bewegen, als ob man aus der Vergangenheit nichts lernen kann, sondern sich nur erinnern.

Bleibt nur noch zu sagen, wenn man dieser Logik folgt, dass die momentane Kolonisation des „erweiterten Orients“ zum Scheitern verurteilt ist; und das Frankreich sehr bald in Lybien und anderswo an die Demütigungen in Indochina und Algerien erinnert werden wird.

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Francs-tireurs et Centurions. Les ambiguïtés de l’héritage contre-insurrectionnel français (Einzelkämpfer und Zenturios. Die Doppeldeutigkeiten des französischen Erbes des Gegenaufstandes), von Etienne de Durand, Institut francais des relations internationales, April 2010, (45p., 270 Ko).