« Der Ruf der Heimat » ist die erste politische Fernsehsendung der nationalen lybischen TV seit Kriegsanfang. Sie wird fast jeden Tag ausgestrahlt und geführt von Youssef Shakir, einem berühmten Journalisten, der seinerzeit gegen Oberst Kadhafi gekämpft hat und der heute die nationale Einheit gegen die ausländischen Aggression verteidigt.

Die Sendung ist live ausgeführt, im Kellergeschoss des Hotels Raixos, das die internationale Presse birgt, wodurch die NATO es nicht wagt, die Studios zu bombardieren.

Eine Fahndergruppe des Voltaire-Netzwerks ist derzeit in Lybien. Thierry Meyssan, Präsident des unabhängigen Pressenetzes war der Spezialgast dieser Sendung am 27. Juni 2011.

Eine Minute jedoch vor Sendebeginn hat die NATO eine Rakete auf den Senderturm gesteuert, um die Ausstrahlung des Programms zu verhindern. Die Explosion traf in Mitten des Bab Al-Azizia Platzes statt, wo Anti-NATO-Demonstranten seit dem Anfang des Konfliktes campen. Lybische Ingenieure konnten eine Hilfsantenne anschließen und die Sendung hat eineinhalb Stunden später beginnen können. Sie wurde auch mehrere Male wieder gesendet. Sie wird bald über Internet sichtbar sein.

Die absichtliche Zerstörung von zivilen Einrichtungen ist ein internationales Verbrechen. Gemäß der Allianz war dieser sehr teure high-tech Bombenangriff nicht für die Antenne bestimmt, sondern für einen „Wachturm“.

Vor vier Jahren haben die USA erklärt, Thierry Meyssan wäre eine Drohung für ihre nationale Sicherheit und, kraft des Artikels 5 des Abkommens, haben sie ihre Alliierten der NATO gebeten, ihn zu „neutralisieren“. Seither ist er Objekt einer Entführung und mehrerer Mordversuche geworden, ohne dass es möglich ist, die Auftraggeber mit Sicherheit zu identifizieren.

Man weiß nicht, ob die benützte Rakete, die erfolglos versuchte, den Intellektuellen Revolutionär zu hindern, zur lybischen Bevölkerung zu sprechen, von der französischen Armee oder von einer anderen Komponente der freiwilligen Koalition geschossen wurde.

Übersetzung
Horst Frohlich