Was sind die wirtschaftlichen Kosten des „Krieg gegen den Terror“, den die USA vor zehn Jahren begonnen haben. Das Institut für internationale Studien der Brown University (New York) hat sie berechnet. Der Einfall in Afghanistan in 2001 und von Irak in 2003, und die schrittweise Ausbreitung der Militäroperationen in Pakistan belaufen sich auf ungefähr 4000 Milliarden Dollar.

Um sich eine Idee machen zu können, was diese Summe bedeutet, genügt es zu wissen, dass es gleich dem ist, was Afghanistan produziert, ausgedrückt als Bruttoinlandsprodukt, in drei Jahrhunderten, und was der Irak in mehr als einem halben Jahrhundert schafft.

Die aus mehr als zwanzig Forschern bestehende Gruppe hat vor Allem die direkten, militärischen Kosten berechnet, die aus den, durch den Kongress zugeteilten Summen für den Krieg besteht und dem Budget des Pentagons: ungefähr 2000 Milliarden Dollar. Diese Summe war nicht in der öffentlichen Kassa. Sie wurde also ausgeborgt bei Banken und internationalen Organismen, welche natürlich die föderative Regierung zwang, gesalzene Zinsen (mit dem öffentlichen Geld) zu zahlen: ungefähr 200 Milliarden Dollar in zehn Jahren. 74 andere Milliarden sind in Form von außerordentlicher Hilfe für wankende, in Irak und in Afghanistan ans Steuer gesetzte Regime. Der „Krieg gegen den Terror“ hat außerdem Kosten über 400 Milliarden Dollar verursacht, um die „innere Sicherheit“ zu festigen. Dazu kommen die Kosten für die, durch Kriegsaktionen krank und invalid heimgekehrten Soldaten: bis jetzt 32 Milliarden Dollar. Aber dies ist nur die Spitze des Eisberges: die Veteranen (ehemalige Soldaten) die Hilfe brauchen für ihre Verwundungen oder Invaliditäten, sind mehr als eine Million. Man rechnet dass sie in 30 bis 40 Jahren 600 bis 1000 Milliarden kosten werden.

Und trotz des Plans, die Zahl der in Afghanistan und im Irak eingesetzten Soldaten zu verringern, sind andere Finanzierungen für den Krieg vorgesehen: für das Budget-Jahr 2012, mindestens 118 Milliarden Dollar, die zu den 553 Milliarden des Pentagonbudgets dazukommen werden. Die Gesamtkosten des Krieges werden also die 5000 Milliarden Dollar übersteigen. Die öffentlichen Schulden erhöhen sich demgemäß, Schulden, die der Staat nicht imstande ist zu bezahlen, deren Zinsen ungefähr 1000 Milliarden in der jetzigen Dekade erreichen könnten. Das verursacht eine Erhöhung der Zinsrate (Kosten einer Anleihe) die sich in den USA hauptsächlich auf die Mittelklasse auswirkt: letztes Jahr, infolge der Zinserhöhungen durch die Kriegskosten, haben die Hypotheken der Wohnungskäufer, im Schnitt, 600 Dollar mehr gekostet.

Der Krieg hat jedoch die Kassa der Partner des Pentagon gefüllt: Halliburton ist in vier Jahren von weniger als einer halben Milliarde auf 6 Milliarden Dollar Aufträge gekommen, und Lockheed Martin hat in einem Jahr für 29 Milliarden Aufträge bekommen. Dicke Geschäfte auch für private Militärfirmen: in 2003 waren im Irakkrieg mehr „Angestellte“, d.h. Söldner, als Soldaten von Onkel Sam. Die menschlichen Kosten für die USA erheben sich auf die 6000 auf dem Schlachtfeld Gefallenen und über 500 000 Invaliden. Die im Krieg getöteten Zivilisten erreichen 125 000 im Irak und 50 000 in Pakistan und Afghanistan.

Aber es handelt sich um weit unterschätzte Zahlen: hunderttausende Verletzte und ungefähr 8 Millionen Flüchtlinge sterben weiterhin. Weit von unseren Augen, weit entfernt von den großen Demokratien, die gekommen sind, sie von der Terroristengefahr zu bewahren.

Costs of War: 225,000 Lives and up to US$4 Trillion.

Übersetzung
Horst Frohlich