Joseph Kony.

Laut ihrer Website hat die amerikanischen NRO Invisible Children behauptet, mehr als 80 Millionen Anfragen für ihr Video YouTube "Kony2012" seit der Veröffentlichung vor wenigen Wochen bekommen zu haben. Für den, dem es gelungen ist, mit Geduld das Video bis zu Ende anzuschauen, erscheint diese Zahl von 80 Millionen Besuchen, Fragen über solch eine Wahrheit aufzuwerfen. Achtzig Millionen Besuche, das ist beispiellos in der Geschichte von YouTube.

Das Video zeigt Hollywood-Stars wie Angelina Jolie, George Clooney, Lady GaGa, Bill Gates, Bill Clinton, Sean Combs "Puff Daddy" und andere Prominente. Es ist eine kluge und sentimentale Erzählung, von Jason Russell inszeniert, ein US-amerikanischer Regisseur von 33 Jahren, derzeit im Krankenhaus, da er eine seltsame geistige Abtrennung in den Straßen von San Diego erlitt [1]. Das Video auf YouTube zeigt einen ugandischen Jugendlichen, Jacob Acaye, von dem Russell behauptete, ihn vor zehn Jahren unter seine Fittiche genommen zu haben, nachdem Acaye seiner Wehrpflicht als gezwungener Kindersoldat in der Armee von Joseph Kony, der Lord’s Resistance Army (LRA) im Alter von 11 Jahren entgangen wäre. Der Film zeigt Kony als das Monster und den berüchtigtsten Terroristen der Welt - nichts weniger als einen afrikanischen Osama bin Laden [2].

Die NRO Invisible Children selbst könnte nicht undurchsichtiger sein. Sie sollte Millionen aus dem Verkauf von Buttons und T-Shirts, Armbänder und Plakate gewonnen haben, die zwischen $ 30 und $ 250 verkauft werden. Aber es fehlt an Transparenz in Bezug auf ihre anderen Spender oder Gönner. Die Gruppe, die 100 Leute beschäftigt, könnte Millionen Dollar durch dieses "Kony2012" Video ernten, aber im Moment weigerte sie sich, den Betrag der Spenden oder die Art und Weise, in der diese Mittel ausgegeben werden sollen, anzugeben.

Die Gründer von Invisible Children - Bobby Bailey, Laren Poole und Jason Russell – mit Mitgliedern der Sudan Volksbefreiungsarmee (SPLA).

Die Gründer der Gruppe, die für eine direkte militärische Intervention der Vereinigten Staaten gegen die LRA aufrufen, waren zuvor beschuldigt worden, in 2008, mit Waffen in der Hand, Fotos gemacht zu haben mit den Mitgliedern der „People’s Liberation Army des Sudan“ (SPLA), mit einer häufig für Vergewaltigungen und Plünderungen beschuldigten Organisation. Die Gruppe reagierte auf die Kritik mit diesem Kommentar: "Wir dachten, dass es lustig wäre, unseren Freunden und unseren Familien so eine Art Scherz-Foto zu bringen." Sie wissen, wie "Ha ha - sie haben Panzerfäuste in der Hand, aber jeder weiß, dass sie für den Frieden kämpfen"
 [3]. Ha ha…“

Laut des Londoner Guardian zeigen die Konten der Invisible Children „eine große Geld-Operation, deren Einkommen im Jahr 2011sich mehr als verdreifacht hat", um fast 9 Millionen Dollar zu erreichen, hauptsächlich aus Einzelspenden. Von diesen Beträgen verbrauchte sie 25 % für Reisen und für Produktion von Filmen. Am Meisten wurde gesammeltes Geld in den USA ausgegeben- und nicht für die Kinder von Afrika, ob sie nun sichtbar oder nicht sichtbar sind… Entsprechend der von The Guardian ermittelten Informationen zeigen die "Konten, dass 1,7 Millionen$ an Mitarbeiter in den USA, $ 850.000 für Film-Produktionskosten, $ 244.000 für "professional Services"- wahrscheinlich an Lobbyisten in Washington - bezahlt wurde und 1,07 Millionen$ in Reisekosten." Fast $ 400.000 wurden für Büromietung in San Diego benützt." Charity Navigator, eine amerikanische Agentur für Bewertung der karitativen Organisationen, gab dieser Organisation nur zwei Sterne für ihre "Rechenschaftspflicht und Transparenz" [4] Die USAID, die Agentur des US-State-Department (Außenministerium), die ihre Intervention im Ausland mit dem Pentagon und der CIA koordiniert, gibt offen auf ihrer Website zu, Invisible Children Inc. in der Vergangenheit finanziert zu haben [5].

Aber der bizarrste Aspekt des Falles "Kony2012" ist die Tatsache, dass Joseph Kony selbst aus Uganda geflohen, oder beim Fluchtversuch, vor mehr als sechs Jahren, getötet worden sei. Man sagt, dass er in der Wildnis des Kongo oder in der Zentralafrikanischen Republik Zuflucht gefunden hätte, und in diesem Sinne er ein perfekter Doppelgänger des schwer fassbaren Osama bin Laden ist, indem er als Rechtfertigung für Militäroperationen in den reichen Regionen Zentralafrikas zwischen Uganda und der Demokratischen Republik Kongo, Süd-Sudan, der Zentralafrikanischen Republik und darüber hinaus, dient [6]. Und wie im Fall von Joseph Kony, zuverlässigen Quellen zufolge, wäre Osama bin Laden in der Tat in Afghanistan gestorben, und zwar Jahre vor seiner Ermordung durch die Hände des Navy Seals Kommando im vergangenen Jahr. Man hätte seine Legende lebendig erhalten, um die Erweiterung des amerikanischen "Krieges gegen den Terror" zu rechtfertigen; Es ist genauso mit der Legende von Joseph Kony, die von Invisible Children Inc. in San Diego kolportiert wird. Die Frage ist nicht, ob Kony Machtmissbrauch begangen hatte; Dies ist unbestritten. Die Frage ist, ob "Kony2012" gefördert wird, um aus betrügerischer Absicht eine US-amerikanische Militärintervention da zu rechtfertigen, wo niemand sie wünscht.

Laut einer kürzlich befragten Menschen-Rechte US-Aktivistin für Uganda, wäre die "Invisible Children“ Kampagne ein durch die US-Regierung bereitwillig angenommener Vorwand, um zu helfen, den Ausbau der militärischen Präsenz in der Zentralafrikanischen Republik zu rechtfertigen. Die Leute der „Invisible Children“ sind die von der Regierung der Vereinigten Staaten verwendeten "nützlichen Idioten", die Afrika militarisieren, mehr Waffen und militärische Unterstützung senden und Stärkung der Macht der alliierten Staaten der USA bewirken wollen. Die Jagd nach Joseph Kony ist eine Entschuldigung für eine solche Strategie - es ist selten, dass die US-Regierung Millionen junger Amerikaner findet, die Militärinterventionen in einem öl-und Ressourcen-reichen Ort unterstützen“
 [7].

Das Video "Kony2012" würde den US-Kongress für das Senden von amerikanischen Truppen nicht nur nach Uganda, sondern in die gesamte Region der Zentralafrikanischen Republik fördern, das angeblich von dem schwer fassbaren Kony und seiner Armee der Kinder-Krieger terrorisiert wird. Der Demokrat Jim McGovern, Massachusetts und Republikaner Ed Royce haben gerade eine Gesetzesvorlage in der Kongress-Datei vorgelegt, die das AFRICOM (Africa Command) auffordert, das Pentagon zu einer "Erhöhung der Zahl der regionalen Streitkräfte in Afrika" zum Schutz von Zivilisten und zur Beschränkungen für die Einzelpersonen oder Regierungen, die Kony unterstützen, zu bewegen [8]. Letztes Jahr, bevor das "virale" YouTube "Kony2012" Video veröffentlicht wurde, haben McGovern und Royce auch "Lord’s Resistance Army Abrüstung und den Norduganda Recovery Act“ gesponsert. Die Aufmerksamkeit der Medien für YouTube stärkt ihre Argumentation für eine militärische Intervention. Schließlich ist es eine "humanitäre" Intervention. Es handelt sich ja um Kinder…

Auch der sehr politisch korrekte Washington Post nahm eine kritische Haltung ein: "viral-Kampagne für Kony’s Fang durch den gemeinnützigen Verein „Invisible Children“ ist vor allem auf die USA beschränkt. Laut der Ugander, ist die LRA seit Jahren inaktiv“
» [9].

Präsident Obama hat bereits 100 Elitesoldaten in die Zentralafrikanische Republik geschickt, die als „Berater" dem Bestreben dienen, Kony zu fassen. Die Ähnlichkeit mit der Situation in Vietnam in den frühen 1960er Jahren ist kein Zufall. Es ist heute ein Auftakt für eine massive Militarisierung der gesamten afrikanischen Region durch das Pentagon, nach der Zerstörung der Ordnung in Libyen durch die NATO und das Chaos in Ägypten und in anderen islamischen Staaten, die durch " Arabische Frühlinge" des US-Außenministeriums gezielt wurden - die seit ihrem Anfang nun eher ein „arabischer Alptraum" geworden sind.

Jason Russell.

"Kony2012" wird von einer offenbar gut finanzierten NRO von San Diego produziert unter der Leitung von Russell, mit Namen Invisible Children Inc. Das Video stinkt nach Propaganda des US-State Department, mit seinen Kamera-Effekten und wiederholte Szenen von dem kleinen Jungen Russell sollen einige Glaubwürdigkeit erstellen. Rosebell Kagumire, eine renommierte ugandische Journalistin, reagierte gegen den Medien-Aufruhr über das Video "Kony2012", und wirft der „Invisible Children Association " vor, „mit alten Aufnahmen Hysterie zu erstellen." [10]. Und Kagumire fügt hinzu: " ist es eine Frage von Dollar oder falschen Glaubens, dass, wenn man die Amerikaner nicht berühren kann, wir keine Lösung sehen werden?". „Die Friedensgespräche in Juba [Süd Sudan] in 2006-2008, haben Stabilität gegeben und den Weg für ein Ende der Entführungen im Norden Ugandas geebnet, sind keine Erfindung der Amerikaner. Es ist der Verdienst der lokalen Zivilgesellschaft und der Friedensaktivisten wie die Acholi Religious Leaders Peace Initiativen (ARLPI), der zu einer Verhandlungslösung geführt hat. In der Tat, im Augenblick, wo Amerika beteiligt ist, hatten wir Anrecht auf eine "Operation Lightning Thunder"- eine militärische [Blitz und Donner]Operation, deren Auswirkungen katastrophal waren, da die LRA den Luftangriffen entkommen konnte und sich in der Demokratischen Republik Kongo und in der Zentralafrikanischen Republik verstreut hat, wo sie Menschenrechtsverletzungen weiterhin begeht um sich zu rächen" [11].

Das Geschrei um Joseph Kony hat den Anschein einer Operation, die Teil einer größeren Kampagne des AFRICOM und des State Department ist, welche insbesondere auf den chinesischen Einfluss in Zentralafrika zielt, nachdem es gelang, die chinesischen Ölgesellschaften zu zwingen Libyen zu verlassen und eine neue "Republik" von Süd-Sudan zu schaffen, wo sich viel des für die chinesische Wirtschaft erforderlichen Öls befindet. Diese Teilung des Sudans im Süden und sein Erdöl, für diejenigen, die nicht voll am Laufenden sind, war die Konsequenz für den Versand von Spezialeinheiten der USA und der NATO "den Völkermord in Darfur zu stoppen". George Clooney hatte bereits sein Gesicht für die Darfur-Aktion bereitgestellt.

Es stecken gute Gründe hinter dem plötzlichen Interesse des Pentagons und der politisierten ORGs für die Aktion in Zentralafrika. Solange die Welt es weitgehend ignorierte, bestand die Politik Washingtons darin, Institutionen wie dem IMF zu erlauben, Länder wie den Kongo auszubeuten und westlichen Bergbauunternehmen zu ermöglichen, die Bodenschätze mit Verhundertfachtem Gewinn auszubeuten. Vor einigen Jahren begann sich dies zu ändern, als China seinen Blick in Richtung Afrika und besonders dem Great Rift Tal zuwendete.

Die laut den Produzenten von "Kony2012" in Frage stehende Region enthält nicht nur Uganda, wo ein großes Ölfeld vor kurzem entdeckt wurde, sondern auch Mineral haltige Länder, die zu den reichsten der Welt zählen - auch in der Demokratischen Republik Kongo, in der Zentralafrikanischen Republik und in der Republik, die von den USA im Süd-Sudan unterstützt wird. Die Region liegt in diesem, besonderen geografischen Bedingungen ausgesetzten Gebiet, das der Große Afrikanische Graben heißt (Great Rift Gürtel), der im Norden, in Syrien beginnt, durch das Rote Meer, den Sudan, Eritrea und geht, dann tief in Afrika eindringt, und sich im Osten vom Kongo, Uganda, Kenia, Äthiopien, Somalia und Mosambik fortsetzt.

Was die Geologen das System der Kluft von Ost-Afrika (East African Rift System) nennen, ist "ein geologisches Wunder der Welt " und einer der reichsten Schätze an unterirdischen Mineralien, und an großen ungenutzten Reserven von Öl und Gas
 [12].

Die rote Linie auf der Karte zeigt die Ost- und West-Kluften des Großen Afrikanischen Grabenbruchs, der 7200 Kilometer vom Süden Afrikas bis zum Roten Meer durchläuft, und in Syrien und in Südwestasien weiterzieht. Diese geologische Erscheinung ist so riesig, dass sie selbst vom Mond aus und für die Space Shuttle-Astronauten deutlich sichtbar ist.

Seit der Entdeckung durch die britische Ölfirma Tullow Oil eines schätzungsweise 2 Milliarden Barrel enthaltenden Öl-Feldes in Uganda im Jahr 2009, hat sich die geopolitische Bedeutung der gesamten afrikanischen Region plötzlich verändert. CNOOC Ltd., die größte chinesische offshore-Öl-Explorationsfirma, schuf ein Joint Venture mit Tullow Oil, um drei Ölfelder im Becken vom Albertsee in Uganda zu entwickeln [13].

Laut Geologen könnte "das Ostafrikanische Rift eine der letzten großen Lagerstätten von Erdöl und Erdgas der Erde sein". In einem kürzlich erschienenen Artikel berichtet die US-Zeitung Time, dass "die seit den letzten 50 Jahren unternommenen seismischen Tests zeigten, dass die Länder der ostafrikanischen Küste reichlich über Erdgas verfügen. Die vorläufigen von Berater zusammengestellten Messungen deuten auch auf massive Ablagerungen von Öl vor der Küste hin [14].

Diese Region von Mittel- und Ost-Afrika gilt als eine der vielversprechendsten unerforschten Regionen der Welt für Kohlenwasserstoffe - Öl und Gas. Im Jahr 2010 entdeckte die Texanische Ölfirma Anadarko Petroleum ein riesiges Gas-Reservoir vor der Küste von Mosambik. Schätzungen zufolge sollte Somalia vielleicht 10 Milliarden Barrel unberührtes Erdöl beherbergen . [15]Chronische politische Unruhen und die vom AFRICOM gepflegten Spannungen in der Region kommen den westlichen Öl-Majors zugute, da sie versuchen, durch die Kontrolle des Angebots die lächerlich hohen Ölpreise aufrecht zu erhalten, sind aber Hindernisse für die Entwicklung dieses Öls. Während West-Afrika und die Maghreb-Länder Zehntausende von Ölbohrungen in den letzten Jahrzehnten erlebten, sind Ostafrika und Zentralafrika, einschließlich des Darfur und Süd-Sudan, Tschad und der Zentralafrikanischen Republik, praktisch Terra Incognita für Ölbohrungen.

All dies steht im Gegensatz zu der populären Debatte über das "Ölmaximum“ (Peak Oil). Weit von der Erschöpfung der Ressourcen von Öl und Gas auf der Erde, entdecken die Öl-Unternehmen jetzt überall, im Osten des Mittelmeers, an der Küste von Brasilien und im Golf von Mexiko, und im Tal des Great Rifts in Ost- und Zentralafrika - fast täglich enorme potentielle Reserven. Wie der Öl Ökonom Peter Odell es ausdrückt, „sind wir nicht mit Öl „kurz-“, sondern… langfristig".

Öl ist eine der am meisten politisierten Industrien auf der Welt, und bei den vier anglo-amerikanischen Öl-Riesen gibt es ein Maß an Geheimhaltung, das jenes der CIA und des MI6 schier als Amateure erscheinen lässt. Seit der Veröffentlichung im Jahre 1956 durch den Öl-Geologen von Shell, Marion King Hubbert, seiner nicht bewiesenen These [16] wonach die Ölausbeutung sich gemäß einer Gauss’schen Glockenkurve darstellen lässt, unterhält die Ölindustrie den Mythos der Gefahr einer Ölknappheit. Natürlich dient es ihrem Ziel, die Kontrolle über die wichtigste Energiequelle in der Weltwirtschaft beizubehalten... Öl und Öl-Kontrolle ist die geopolitische Basis des seit 1945 annoncierten „Projektes des Amerikanischen Jahrhunderts."

China ändert die afrikanische Geopolitik

Solange Afrika der "vergessene Kontinent" blieb, was unabhängige Öl- und Gasförderung belangt, bestand die Politik von Washington, es einfach zu ignorieren. Wie der ehemalige südafrikanische Präsident Thabo Mbeki vor kurzem gesagt hatte, "seitdem die USA von der Verpflichtung befreit sind, die Loyalität des unabhängigen Afrika im Kontext der globalen anti-sowjetischen Bekämpfung sicherzustellen, haben sie festgestellt, dass Afrika auch im Kontext der globalen strategischen Sicherheitsinteressen von keinerlei Bedeutung ist" [17].

Aber Mbeki erklärte dann, dass ab 2007, mit dem Beginn der wirtschaftlichen und diplomatischen Einmärsche Chinas in Afrika alles sich zu ändern begann: "Der internationale Wettbewerb für den Zugriff auf Öl und andere natürliche Ressourcen Afrikas verstärkte sich, einschließlich der von China. China war ein gewaltiger Konkurrent für Einfluss und lukrative Aufträge auf dem Kontinent geworden." [18].

Aber die Ansicht von Washington der "Globalisierung" des Weltwirtschaftssystems akzeptiert nicht, dass jemand von der … von Washington aufgezwungenen Musik abweicht. Hillary Clinton sprach relativ klar: "Wenn Leute einen anderen Weg wählen, müssen Sie alle Werkzeuge der Überzeugung benützen, um zu versuchen, sie davon zu überzeugen, dass der Pfad dem sie folgen, auch jener ihres besten Interesses ist" [19].George W. Bush, hatte es kurz und bündig formuliert: "Entweder sind Sie mit uns oder Sie sind gegen uns".

Die dritte Ministertagung des Forums der Zusammenarbeit China - Afrika (FOCAC), Peking, 3. November 2006.
(Photo Xinhua)

Seit der Einladung nach Peking von mehr als 40 afrikanischen Staatschefs in 2006 durch China, gefolgt von Staatsbesuchen auf höchstem Niveau in ganz Afrika, Einladung, die Industrie- und Ölverträge in Höhe von Milliarden mit diesem "vergessenen" Afrika verzeichnet haben, bemerkte Washington plötzlich, dass etwas im Gang war. Im Jahr 2008 erlaubte Präsident Bush zum ersten Mal dem Pentagon die Schaffung eines Zentral-Kommandos, AFRICOM, für den afrikanischen Kontinent [20]. Wie Daniel Volman, Direktor des afrikanischen Security Research Project in Washington bekannte: "eine Reihe von Entwicklungen, und insbesondere die wachsende Bedeutung Afrikas als eine Quelle von Energie und Rohstoffen - hat das Geschäft radikal verändert. Sie führten zu einer wachsenden wirtschaftlichen und militärischen Beteiligung von China, Indien und anderen industriellen Schwellenländern in Afrika und dem Wiederauftreten von Russland, als wirtschaftliche und militärische Macht auf dem Kontinent. Als Reaktion haben die Vereinigten Staaten drastisch ihre Militärpräsenz in Afrika erhöht und ein neues militärisches Kommando - Afrika Command oder AFRICOM – erstellt, um zu schützen, was sie als ihre "nationalen strategischen Interessen" in Afrika definiert haben. "Dies verursacht, was jetzt der "neue Afrika Rush "genannt wird und ist dabei, Afrikas Sicherheitsarchitektur zu ändern" [21].

Schon 2012 wurde China nach Großbritannien der zweitgrößte ausländische Investor in Uganda. Dieses Land ist der Haupt-Investor in den Erdölvorkommen im Süd-Sudan. Im Juli 2007 hat die chinesische Ölgesellschaft CNOOC eine Vereinbarung mit der somalischen Regierung für die Ölförderung in der Region Mudug unterzeichnet, deren Reserven von manchen auf fünf bis zehn Milliarden Barrel geschätzt werden [22]. Unter den chinesischen Investitionen in diesem Teil Afrikas gibt es auch das durch die CNOOC im Jahr 2011mit Tullow Oil erstellte Joint Venture, welches die ugandischen Felder betrifft [23].

Klar ist, dass "Kony2012" kein Dokumentarfilm, sondern ein Werk der Propaganda ist, welches manipuliert, um den Grund für eine militärische Präsenz des AFRICOM in der mineralreichsten Region der Welt zu fördern, bevor China, und vielleicht auch Indien und Russland sich dort einnisten. Es erinnert an die Kriege der kolonialen Ressourcen des 19. Jahrhunderts; der einzige Unterschied ist die Existenz von Internet und YouTube, welche es ermöglichen mit Lichtgeschwindigkeit Propaganda zu treiben.

[1«Kony 2012: Uganda PM launches online response», Agence France-Presse, 17 mars 2012.

[2Jason Russell, Kony 2012.

[3«Child abductee featured in Kony 2012 defends film’s maker against criticism», Julian Borger, John Vidal et Rosebell Kagumire, guardian.co.uk, 8 mars 2012.

[4Ibid.

[5«USAID/OTI Uganda Quarterly Report», USAID, janvier- mars 2009.

[7«Dangerous ignorance: The hysteria of Kony 2012», Adam Branch, Al-Jazeera, 12 mars 2012.

[8«Joseph Kony resolution introduced in House», Stephanie Condon, CBSNews, 13 mars 2012.

[9«Forget Joseph Kony. What Ugandan children fear is the ‘nodding disease’», Elizabeth Flock, Washington Post, 13 mars 2012.

[10«More perspective on Kony2012», Rosebell Kagumire, 9 mars 2012.

[11Ibid.

[12«East Africa’s Great Rift Valley: A Complex Rift System», James Wood et Alex Guth, geology.com

[14«Cutting the Dark Continent», Christian DeHaemer, energyandcapital.com, 3 septembre 2010.

[15Ibid.

[16«Nuclear Energy and the Fossil Fuels» M King Hubbert, American Petroleum Institute, San Antonio, Texas, 8 mars 1956 Publication numéro 95. Houston: Shell Development Company, Exploration and Production Research Division, 1956.

[17«Is Africa there for the taking?», Thabo Mbeki, New African, Londres, mars 2012.

[18Ibid.

[19Ibid.

[20«Washington regarde se lever l’aube de l’odyssée africaine», Thierry Meyssan, Réseau Voltaire, 19 mars 2011.

[22«Somalia oil deal for China», Barney Jopson, Financial Times, Londres, 13 Juillet 2007.

[23«China ranks second in investment in Uganda», Xinhua, 8 janvier 2010.