Vor einer Woche wurden zwei Batterien von S-300 Raketen in Deir Ez-Zor, im Osten Syriens bereitgestellt. Sofort danach verringerte sich die Intensität der Flüge der von den USA geführten Koalition um 80 % im Nordosten Syriens. Seit dem 18. September hat die israelische Luftwaffe im syrischen Luftraum keinen Angriff mehr gemacht.

Eine Delegation unter der Leitung von Generalmajor Aharon Haliva (Operations-Chef) der israelischen Armee hat Moskau besucht und hat sich mit Generalmajor Wassili Trushin (dem stellvertretenden Leiter der russischen Armee-Operation) unterhalten. Die Beziehungen zwischen den beiden Armeen haben sich nach der Zerstörung des russischen Flugzeuges Il-20, während des Angriffs durch israelische F-16 auf syrische Ziele in der Nähe der russischen Luftwaffenbasis Hmeymim, verschlechtert.

Die israelische Delegation kam nach Moskau, weil sie keinen Fehler in dem von Russland gelieferten neuen syrischen Verteidigungssystem für eine No-Fly-Zone finden konnte. Die Israelis dachten, dass sie die Russen bezirzen könnten, ihnen die syrischen Raketen- Sicherheitscodes zu entlocken. Russland, natürlich, weigerte sich sie ihnen zu geben.

Was sind die Elemente des automatisierten syrischen Luftraum-Managements, die die Israelis und die Amerikaner nun hindern zu handeln? Syrien hat 6 bis 8 S-300/PMU2 Batterien erhalten, mit einem Aktionsradius von 250 km. Diese Raketen gewährleisten die Sicherheit der syrischen Flugzeuge und der syrischen militärischen Objekte. Diese Batterien sind jedoch nicht die wichtigsten Elemente.

Das Gerät wird durch das automatisierte Managementsystem Polyana D4M1 gesteuert. Die Rolle des automatisierten Management-Systems ist eine notwendige Schnittstelle des gleichzeitigen Betriebes von Lufteinheiten und der syrischen Luftabwehr. Polyana D4M1 kann eine Fläche von 800 km2 überwachen, 500 Luft-Ziele und ballistische Raketen verfolgen und davon 250 anpeilen. Dank der D4M1 Polyana erhalten die Befehls-Zentren der syrischen Luftwaffe auch externe Daten von der russischen A-50U (AWACS) Maschine und von den russischen Überwachungssatelliten.

Der Speicher des Polyana-D4M1-Servers notiert die Radar-Pattern aller Luftziele, einschließlich der Marschflugkörper und der angeblich "unsichtbaren" F-35 Fighter. Wenn ein Luftziel durch ein Radar in Syrien erkannt wird, stellt das automatisierte System Polyana D4M1 diese Information allen syrischen und russischen Erkennungs-Radaren, Flugzeug-Lenksystemen und Flak-Artillerie-Systemen zur Verfügung. Wenn sie einmal identifiziert sind, werden diese Luftziele automatisch zugewiesen, um abgeschossen zu werden. Dieses automatische System sorgt dafür, dass auch ältere syrische Raketen der Sowjet-Ära (S-200, S-75, S-125, usw.) fast genau so präzis wie die S-300 werden.

Zum Polyana D4M1 Netzwerk gehört auch das System Krasukha-4 für das Stören der Boden-Radars, der AWACS- Flugzeuge, der Aufklärungsflugzeuge, mit oder ohne Piloten. Das Netzwerk nutzt auch die Zhitel R-330ZH-Systeme für die Störung der Navigation-Geräte NAVSTAR (GPS), welche die Angriffsmittel (Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper und geleitete Bomben, usw.) benutzen.

Was ergibt sich aus der Instandsetzung des automatisierten syrischen Luftraum-Managements durch Russland?

Die US-Militärbasen in Syrien haben im Wesentlichen Truppen für spezielle Operationen, d.h. leichte Infanterie, ohne Panzer oder Artillerie-Unterstützung. So könnten sie keinem Boden-Angriff der syrischen Armee, unterstützt durch die Luftwaffe, widerstehen. Da sie realisiert haben, dass die US-Air Force das syrische Flak-Sperrfeuer nicht ohne verkraftbare Verluste passieren kann, wird nun jeglicher Eingriff ihrerseits unangebracht. Das ist der Grund, warum die Vereinigten Staaten angekündigt haben, dass sie anfangen werden, die 2000 Soldaten von Syrien abzuziehen [1]. Zur gleichen Zeit bereitet sich die Türkei, unterstützt von Russland, auf eine neue Offensive gegen die YPG im Norden Syriens vor. Diese neuen Umstände führen dazu, dass die syrische Armee zusammen mit den Türken kämpfen wird. Die YPG, geschult und unterstützt von den USA, wird rasch alle Gebiete, die sie dem islamischen Staat abgerungen hatte, verlieren, der sie doch selbst Syrien geraubt hatte.

Übersetzung
Horst Frohlich

[1Die Vereinigten Staaten haben angekündigt, 2000 Truppen in Syrien installiert zu haben. Sie sind eigentlich doppelt so viel.