Thierry Meyssan
Politischer Berater, Gründer und Präsident vom Voltaire Netzwerk - Réseau Voltaire. Letztes französisches Werk: Sous nos yeux - Du 11-Septembre à Donald Trump.
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Innereuropäische Rivalitäten und Entwicklung der Institutionen
Die Wahrheit über das "Sofagate" von Ankaravon
Thierry Meyssan

Zu Unrecht wurde in der Presse der protokollarische Vorfall in Ankara als Demütigung der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, durch Präsident Erdoğan dargestellt. In Wirklichkeit hat er in Absprache mit dem Präsidenten des Rates der Union, Charles Michel, versucht, diesen auf das nichtexistierende Amt des Präsidenten der Union zu heben.

Die Biden-Administration ist voller guten Willens, aber unwissend über die Welt, wie sie ist. Unter der Leitung eines senilen Präsidenten beabsichtigt sie, die Demokratie in der Welt wiederherzustellen, ohne sich bewusst zu sein, dass die sozialen Schichten, die dieses politische Regime geschaffen haben, im Verschwinden begriffen sind. Sie hofft, das von einer Mehrheit der Völker gefürchtete amerikanische Imperium wieder herzustellen, in der Überzeugung, ihnen einen Gefallen zu tun. Schließlich will sie den "endlosen Krieg" fortsetzen, ohne jedoch das Leben von US-Soldaten auf das Spiel zu setzen. Aber das kann sie nicht erklären.

Die Covid-19-Epidemie betrifft die ganze Welt, aber ihre Sterblichkeit reicht von 0,0003% in China bis zu 0,16% in den USA, also mehr als 400-mal so viel. Dieser Unterschied kann sich durch genetische Besonderheiten erklären, vor allem aber durch unterschiedliche medizinische Herangehensweisen. Er bezeugt, dass der Westen nicht mehr das Zentrum der Vernunft und der Wissenschaft ist.

Präsident Biden und die Demokratische Partei haben in den Vereinigten Staaten sehr wichtige Reformen eingeleitet, nicht soziale, sondern gesellschaftliche Reformen. Sie haben zugleich die Grundlagen für die Wiederbelebung des Imperialismus gelegt. Es ist jedoch schwer zu sagen, ob all dies verfolgt wird oder ob es aufgrund der Senilität des Präsidenten aufgegeben wird.

Die Welt war seit Ende des 19. Jahrhunderts an Ölkriege gewöhnt. Hier beginnen jetzt die für das Lithium; ein Mineral, das für Mobiltelefone, aber vor allem für Elektroautos unerlässlich ist. Aus Dokumenten des Auswärtigen Amtes, die von einem britischen Historiker und Journalisten erhalten wurden, wird bestätigt, dass das Vereinigte Königreich den Sturz des bolivianischen Präsidenten Evo Morales organisiert hat, um die Lithiumreserven des Landes zu stehlen.

In Frankreich und in geringerem Maße in mehreren anderen europäischen Ländern wird eine Debatte über den "Islamo-Gauchismus" (Linksradikalismus) geführt: Linke Persönlichkeiten, die den politischen Islam trotz des Beispiels von Daesch unterstützen. Im Gegensatz zu dem, was man annehmen könnte, handelt es sich hier nicht um eine augenblickliche Wahltaktik, sondern um seine Folge einer Strategie des Kalten Krieges, die von der Regierung Biden wiederbelebt wurde.

Washington hat kaum eine Wahl: Seine Interessen haben sich nicht geändert, aber wohl die seiner herrschenden Klasse. Antony Blinken will also die Linie fortsetzen, seitdem Präsident Reagan Trotzkisten angeheuert hat, um die NED zu gründen: Die Menschenrechte zu einer imperialen Waffe zu machen, ohne sie selbst je zu respektieren. Ansonsten wird man es vermeiden, sich mit den Chinesen zu überwerfen, und man wird versuchen, Russland aus dem erweiterten Nahen Osten auszuschließen, um den Krieg ohne Ende fortsetzen zu können.

Die Biden-Administration ist von einer fanatischen Ideologie beseelt, die sie kleinen Gruppen linker Gläubigen entlehnt hat. Sie wird von zwei mächtigen Lobbys unterstützt: dem militärisch-industriellen Komplex auf der einen Seite und den transnationalen Unternehmen, die in China produzieren, andererseits. Thierry Meyssan stellt diese verkannte Lobby vor.

Während sich die USA entschlossen auf den Bürgerkrieg zubewegen, stützt sich Präsident Joe Biden auf linke Gläubige aus verschiedenen Konfessionen. Er betrachtet die Wähler von Donald Trump als Menschen, die in ihrem Glauben missbraucht wurden und die er auf den richtigen Weg zurückbringen muss. Durch die Manipulation von Religionen ist die Demokratische Partei dabei, das Land zu spalten, nicht in verschiedene Konfessionen, sondern hinsichtlich der Art, den Glauben aufzufassen. Präsident Biden strebt danach, alle seine Mitbürger unter seiner eigenen Doktrin zusammenzubringen, um den von Barack Obama vorgezeichneten Weg fortzusetzen. In der Tat, weit davon entfernt, zu beschwichtigen, radikalisiert er gegen seinen Willen die politische Debatte.

Frankreich erkennt ein wenig spät, dass die Dschihadisten, die auf seinem Boden Anschläge durchgeführt haben, und dass andere, die wieder Anschläge planen, von ausländischen Staaten unterstützt werden, die innerhalb der NATO militärische Verbündete sind. Die Weigerung, daraus außenpolitische Schlussfolgerungen zu ziehen, macht den Gesetzesentwurf zur Bekämpfung des Islamismus wenig nützlich.

Die westlichen Länder erlagen der Panik angesichts der Covid-19-Epidemie. Irrational haben sie zwei strategische Fehler begangen: ihre gesunde Bevölkerung zu isolieren, auf die Gefahr hin, ihre Wirtschaft zu zerstören, und alles auf mRNA-Impfstoffe zu setzen, auf Kosten der Pflege, ja sogar auf die Gefahr hin, mit dieser neuen Impftechnik besondere Beschwerden zu verursachen.

Der Gesundheitszustand von Präsident Biden wird ihm nicht erlauben, zu regieren. Bereits jetzt bereitet eine Gruppe von Aktivisten seine Entscheidungen vor. Weit entfernt von seinem Wahlprogramm unterzeichnete er repräsentative "Woke"-Kulturdekrete, die ihn von der Mehrheit seiner Mitbürger fernhalten. Aber nichts hilft, die linksextremen Gruppierungen haben bereits gegen ihn demonstriert. Die Vereinigten Staaten versinken in der Spaltung.

Alles hat ein Ende, die Imperien auch, das der Vereinigten Staaten wie das der Sowjetunion. Washington hat in unverschämter Weise eine kleine Kamarilla von Ultramilliardären bevorzugt. Jetzt muss es sich seinen alten Dämonen stellen, sich auf die Abspaltungen und den Bürgerkrieg vorbereiten.

Die Eroberung des Kapitols durch Anhänger von Präsident Trump wird als Versuch eines Staatsstreichs dargestellt, obwohl dieser noch im Weißen Haus ist. Wenn man genauer hinsieht, könnte es genau umgekehrt sein. Das Recht auf freie Meinungsäußerung wurde von einer unrechtmäßigen Macht zugunsten von Joe Biden konfisziert.

Wenn Joe Biden definitiv zum Präsidenten der Vereinigten Staaten erklärt wird, könnte er die Pläne der iranischen und türkischen Präsidenten unterstützen. Es könnte die Bildung eines regionalen iranischen Reiches in der Levante und eines türkischen Regionalreichs im Kaukasus fördern, beide auf Kosten Russlands. Thierry Meyssan untersucht hier die neueren Veränderungen im Iran.

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