Ereignis und Meinung auf regionaler Ebene

Am selben Tag und vielleicht in derselben Stunde, sprach Präsident Bush von Syrien und kritisierte innenpolitische Maßnahmen, während die israelische Außenministerin Zipi Livni vor der Jahressitzung der EU sagte, Syrien habe Nichts an seiner strategischen Wahl geändert und es unterstützt die Extremisten weiterhin.
Einige Analytiker beeilten sich um dies als ein Anzeichen dafür zu betrachten, dass Israel und die USA die suggerierte Änderung ihrer Politik gegenüber Syrien, nun verschwunden ist.
Andere Experten und Diplomaten mahnten jedoch zur Geduld und zum Abwarten aus folgenden Gründen:
 Was Washington nun vollführt, ist nur ein Aufbau niedriger Spannungen in den Streitfragen, demzufolge, werden die Beziehungen zwischen Syrien einerseits und Frankreich und den USA andererseits, weiterhin fortschreiten, jedoch auf einen nicht unbedingt geraden Weg.
 Amerikaner und Israelis wissen, dass Syrien sich unmöglich den arabischen "Gemäßgten" Ländern von der Scharm asch Scheich Gruppe, anschließen werde, nachdem Syrien den Isolierungsring gebrochen und gute Beziehungen zum Iran, Türkei, Russland und anderen Ländern aufgebauen hatte.
 Gut unterrichtete Kreise meinen, es gebe nun ein Netzwerk französischer Interessen in Syrien, das nicht umgegangen werden und den amerikanischen politischen Rhytmus wohl überschreiten kann.
 Wichtig ist der eindeutige Hinweis Livnis auf die unterschiedlichen Vorstellungen von Syrien einerseits und Israel und den USA andererseits über die Verhandlungen über den Golan, sowie über die Lage der palästinensischen Verhandlungsbahn, wobei Syrien auf die Nationaleinheit der Palästinenser besteht. Diese Stellung Syriens versetzt den Israelis und den Amerikanern einen zweiten schmerzlichen Schlag nach dem Scheitern von Annapolis.

Internationale und arabische Presse

"Der Krieg zwischen Israel und dem ’Gazastreifen’ ist nun unabwendbar, die Frage ist: Wann?". Dies ist das Ergebnis einer, von der israelischen Zeitung Jedi’ot Aharonot veröffentlichten Berichterstattung, die sowohl israelische Debatten darüber als auch Feldvorbereitungen seitens der Hamas Bewegung für die Konfrontation mit einem möglichen weitausgelegten Krieg mit Israel, umfasste. Die Zeitung meinte weiter; das bisherige Zögern auf politischer Ebene, das Startzeichen zu geben, um "das Hamas-Regime in Gaza zu vernichten" ist nur auf den Willen, mehr Zeit zu gewinnen zurückzuführen, denn die israelische Armee sei noch nicht reif genug hierfür, wie die Zeitung meinte.
Die emaratische Zeitung Al Bayan schreibt in ihrem Leitartikel, die libanesische Armee verhielt sich ritterlich nach dem Verlust ihres ranghohen Offiziers Francois Al Hadj und rief alle libanesischen Parteien dazu auf, sich über die persönlichen Interessen zu erheben und eine Nationalversöhnung zu vewirklichen.
Das in den VAE erscheinende Blatt Al Khalidj meint, die Wahl von Tony Blair durch den US-Präsidenten Bush zum Sondergesandten des Nahost-Quartetts war nicht zufällig. Blair ist ein treuer Feund von Bush und hat dieselben Ideen und Glauben. Das Blatt wies auch daraufhin, dass Blair keine Gelegenheit verpasst, Israel zu loben.

Ereignis und Meinung auf libanesischer Ebene

Der Libanon verabschiedete sich gestern von General al Hadj und seinem Begleiter in einem großen nationalen Trauerzug, während die politischen Debatten eskaliert wurden. Es ist zu erwarten, dass Beirut in den nächsten wenigen Stunden rege, intensive, lokale und ausländische Bemühungen erlebt.
 1. Die Haltung der regierenden Gruppen konzentrierte sich überraschenden auf zwei Punkten. Erstens; die Ablehnung der Verhandlungen mit Ex-General Michel Aoun, und Zweitens; die harte Kampagne des Mustaqbal-Blocks gegen den Parlamentspräsidenten Barri, die ebenfalls harte Antworten seitens der Bewegung Amal, deren Chef Barri ist, erforderte.
 2. Der amerikanische Vizeaußenminister David Welsh trifft heute in Beirut ein, inmitten zahlreicher Fragen nach der Botschaft, die er mit sich bringt. Ob sie ein Aufruf an das Bündnid 14 März für die Versöhnung oder für Eskalation sein wird.
 3. Die jüngste Haltung des französischen Präsidenten Sarkozy, wonach er die Wahlsitzung am Montag die letzte Chance für die Präsidentschaftswahlen im Libanon betrachtet.
 4. Die Opposition und ausländische Seiten wie Frankreich und Syrien, halten an der Wahl von General Michel Souleiman fest, obwohl es leicht möglich ist, dass Siniora sich erlaubt, Minister an Stelle der Zurückgetretenen zu nominieren und die Befugnisse des Präsidneten, samt seines Kabinetts, zu übernehmen.

Libanesische Presse

Die heute in Beirut erscheinenden Printmedien gaben die Ereignisse des gestrigen Trauerzugs des ermordeten Generals Francois Al Hadj, der vorgestern bei einer Detonation einer Autobombe den Tod fand, wider. Das Blatt An Nahar schreibt; die Libanesen waren wieder einmal hinter einem politischen Opfer vereint. Zum Anderen schreibt das Blatt nach eigenen Quellen, Welsh habe, vor seiner Ankunft in Beirut, Telefongespräche mit einigen Politikern geführt und sich über die jüngsten Entwicklungen informieren ließ. Die Zeitung As Safir schreibt, während der "vrebale Krieg" zwischen dem Mustaqbal-Block und der Amal-Bewegung fortgesetzt wurde, wurden französische Bemühungen hinter den Kulissen geführt, im Lichte des amerikanischen Beschlusses die Frist der Präsidentschaftswahlen bis zum Jahresende zu verlängern.

Nachrichten der libanesischen Satellitensender

So wie die Printmedien verfolgten die libanesischen Fernsehstationen den Trauerzug des ermordeten Generals Al Hadj und seines Begleiters Feldwebel Khairallah Hudwan. So sagte der Fernsehkanal Al Manar anstatt dass die Regierung den Staatstrauer anläßlich des Todes des Generals Al Hadj erklärt, gab aggressive Erklärungen heraus. NBN, das nationale Fernsehnetz, meinte; die regierenden Gruppen veschwöen sich gegen ihr Volk, gegen ihre Armee und gegen den Nationalwiderstand. Genügen all die bisherigen Opfer nicht, dass diese Regierung zurücktritt?

Talkrunden in den libanesischen Satellitensendern

In dem Programm "Aktuelle Themen"auf dem Bildschirm des Fernsehkanals Al Aalam, meinte der Journalist Joseph Abu Fadel, solange die Regierung Sinioras besteht, kann man seiner Zukunft nicht sicher sein.
Abgeordneter Ghazi Z’eiter sagte imselben Programm, man kann dem Vizepräsidenten des Parlaments Mkari, nicht politisch umgehen weil er von der Politik nichts versteht.

Tendenzen ist ein tägliches, politisches Informationsmagazin über den Nahen-Osten das von der libanesischen Nachrichtenagentur New Orient News in Beirut herausgegeben wird. Sie finden es auf Voltairenet.org, in Arabisch, Englisch, Französisch, Spanisch und Deutsch. Besuchen Sie auch Indicators, das tägliche wirtschaftliche Informationsmagazin über den Nahen-Osten, erhältlich in Englisch, Arabisch und Spanisch.