Der Countdown hat begonnen. Sobald die neue Obama-Verwaltung vom Senat bestätigt, wird sie einen Friedensplan für Syrien im Sicherheitsrat vorlegen. Legaler Weise, obwohl Präsident Obama sein eigener Nachfolger, ist seine ehemalige Regierung nur berechtigt, Routinesachen zu beenden und kann keine wichtigen Initiativen ergreifen. Politisch hatte Barack Obama nicht reagiert, als im vollen Wahlkampf einige seiner Kollegen das Genfer Abkommen zum Scheitern gebracht hatten. Aber er unternahm die große Reinigung, als er wiedergewählt war. Wie erwartet ist General David Petraeus, Architekt des Krieges in Syrien, in die Falle getappt, die ihm gestellt wurde und wurde zum Rücktritt gezwungen. Wie erwartet wurden die gegen ein Abkommen mit der Russischen Föderation eingestellten NATO-Bosse und die des Anti-Raketen Schildes unter Ermittlung wegen Korruption gesetzt und zur Stille gezwungen. Wie erwartet wurde die Außenministerin Hillary Clinton außer Spiel gesetzt. Nur die gewählte Methode, um sie zu beseitigen, überraschte: ein schwerer Gesundheits-Unfall, der sie in ein Koma gestürzt hatte.
Auf der Seite der Vereinten Nationen gingen die Dinge inzwischen weiter. Die Abteilung für friedenserhaltende Maßnahmen unterzeichnete ein Protokoll mit der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS) im September. Sie leitete im Oktober in Kasachstan ein Manöver von der OVKS, welches den Einsatz der "blauen Pelzmützen" in Syrien simulierte. Im Dezember versammelte sie die militärischen Vertreter der ständigen Mitglieder des Sicherheitsrates, um ihnen zu zeigen, wie dieser Einsatz stattfinden könnte. Obwohl sie diese Lösung nicht teilten, beugten sich Franzosen und Briten dem Willen der Vereinigten Staaten.
Ja aber auf dem Boden ist die syrische Regierung in einer starken Position. Die militärische Lage hat sich geändert. Die Franzosen selbst haben aufgehört, sich auf "befreite Gebiete" zu beziehen, die sie anstrebten, mittels eines Mandates der Vereinten Nationen zu verwalten. Diese Bereiche sind immer weiter geschrumpft, und da, wo sie weiterbestehen, sind sie in Händen von wenig präsentablen Salafisten. Die FSA Truppen erhielten Befehle, ihre Positionen aufzugeben und sich um die Hauptstadt herum für einen letzten Angriff zu formieren. Die Contras hofften, die palästinensischen, überwiegend sunnitische Flüchtlinge gegen das multireligiöse Regime aufzuwiegeln, in der Art und Weise, in der Hariri im Libanon versuchte, die sunnitischen Palästinenser aus dem Lager von Nahr el Bared gegen die schiitische Hisbollah aufzuhetzen. Wie im Libanon scheiterte dieses Projekt, weil die Palästinenser sehr wohl wissen, wer ihre Freunde sind, wer wirklich für die Befreiung ihres Landes kämpft. Insbesondere im israelischen acht Tage Krieg gegen Gaza sind es die iranischen und syrischen Waffen, die den Unterschied machten, während die Golf-Monarchien nicht den kleinsten Finger rührten.
Einige, dem Khaled Mechaad treue und vom Katar finanzierte Elemente der Hamas, haben Hunderten Kämpfern der Unterstützungs-Front für die Kämpfer in der Levante (syrisch-libanesischer Zweig der Al-Kaida und auch mit dem Katar verknüpft), die Tore des Lagers Yarmouk geöffnet. Sie kämpften vor allem gegen die Männer des PFLP-GC. Die syrische Regierung hat die 180.000 Einwohner des Lagers per SMS aufgefordert, den Ort schnellstens zu verlassen und bot ihnen eine vorübergehende Unterbringung in Hotels, Schulen und Gymnasien von Damaskus an. Einige zogen vor, den Libanon zu erreichen. Am nächsten Tag hat die syrische arabische Armee das Lager mit schweren Waffen angegriffen und seine Kontrolle übernommen. 14 Palästinensische Organisationen unterzeichneten dann eine Erklärung, die das Camp zur "neutralen Zone" deklarierte. Die FSA-Kämpfer zogen sich in einwandfreier Ordnung zurück und setzten ihren Krieg gegen Syrien auf dem Lande fort, während die Zivilisten ihre Häuser oder die Ruinen ihrer Häuser wiederfanden.
Strategisch gesehen ist der Krieg schon vorbei: Die FSA hat alle populäre Unterstützung verloren und hat keine Chancen mehr auf Sieg. Die Europäer denken immer noch, sie könnten das Regime durch Bestechung von hochrangigen Offizieren „wechseln“ und einen Staatsstreich provozieren, aber sie wissen, dass sie es nicht mit der FSA zustande bringen werden. Die Contras kommen weiter, aber der Strom von Geld und Waffen versiegt. Ein großer Teil der internationalen Unterstützung wurde eingestellt, obwohl man noch nicht die Folgen auf dem Schlachtfeld sieht, ein wenig, wie ein Stern weiterhin leuchten kann, lange nach seinem Tod.
Die USA haben eindeutig beschlossen, das Blatt zu drehen und die FSA zu opfern. Sie geben ihr dumme Befehle, die die Contras in den Tod schicken. Letzten Monat kamen mehr als 10.000 ums Leben. Zur gleichen Zeit in Washington kündigt das National Intelligence Council zynisch an, dass der "internationale Dschihadismus" bald verschwinden wird. Andere Verbündete der Vereinigten Staaten sollten sich nun fragen, ob der neue Wind nicht bedeutet, dass man auch sie opfern wird.
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