Während Mario Mauro, der italienische Verteidigungsminister, mit Gefühl die Laudatio von einem seiner gefallenen Soldaten in Afghanistan hält, geht der Krieg weiter. Nicht aus den angegebenen Gründen. Nicht für die guten Gefühle.

Aus Afghanistan kam das 53. italienische "Opfer" zurück, ein Begriff, um die in kriegerischen Operationen getöteten NATO-Soldaten zu definieren, aber nicht die Tausende zivile Opfer, die der Krieg weiter fordert.
Und während man den Schmerz der Familien zum Spektakel macht und die höchsten Behörden des Staates die übliche "tiefe Trauer" ausdrücken, verkündet der Verteidigungsminister Mario Mauro: "Die Freiheit, der Frieden und die Demokratie, zu denen wir in verschiedenen Operationstheatern in der Welt beitragen, haben leider einen Preis und diesmal sind es unsere Soldaten, die dafür bezahlen".
Es ist für ganz andere Zwecke, dass mehr als 3000 italienische Soldaten (viertgrößtes Kontingent nach dem von den Vereinigten Staaten, Großbritannien und Deutschland) in Afghanistan sind. Sie sind da, im Gefolge der US-Strategie, um ein Territorium zu besetzen, das - an der Kreuzung zwischen Zentral- und Südasien, West- und Ostasien- von erster geostrategischer Bedeutung für Russland, China, Iran und Pakistan, und die Energieressourcen des Kaspischen Meers und dem Golf ist. Sie sind dort unter amerikanischem Kommando, seitdem die NATO im Jahr 2003 durch einen Putsch (ohne die Berechtigung zur Zeit des Sicherheitsrates erhalten zu haben) „die Führung der Isaf, mit UN-Mandat erzwungen hat“.
Nachdem man im Krieg etwa 1 200 Milliarden laut dem Pentagon (in Wirklichkeit viel mehr, wenn man sonstige Posten mitzählt, einschließlich derjenigen der mehr als 18.000 Verwundeten US-Militärs) ausgegeben hatte, beschlossen die Vereinigten Staaten, ab 2014, die Anzahl ihrer Truppen in Afghanistan von 68.000 auf etwa 10.000 zu reduzieren. Proportionale Kürzungen wurden für andere Kontingente angekündigt, darunter auch die Italiens. Gemäß dem Plan sollte eine wachsende Rolle am Boden von den ausgebildeten afghanischen Regierungskräften übernommen werden, die bewaffnet wurden und in der Tat unter dem Kommando von US / NATO-Truppen stehen, welche ihre wichtigsten Stützpunkte in Afghanistan behalten werden.
Der "Übergang" ist nicht das Ende des Krieges, sondern seine Umwandlung in einen "verdeckten" Krieg, unter der Leitung von Special Forces und Drohnen. Die USA haben ihre Verbündeten aufgefordert, zur Bildung von "Afghanische Sicherheitskräfte" beizutragen, die bereits mehr als $ 60 Milliarden gekostet hat.
Die Sachen gehen jedoch nicht so gut: manche afghanische Soldaten drehen nach ihrer Ausbildung die Waffen gegen ihre Lehrer um. Für den "Übergang" muss die NATO somit noch auf die afghanische Regierung setzen, d.h. auf die Gruppe, die sie in Kabul installiert hatte. Für diesen Zweck wird der Fonds für den Wiederaufbau erhöht werden, der bereits mehr als 20 Milliarden gekostet hat. In diesen Zusammenhang passt das Partnerschaftsabkommen von Monti und Karzai, worin erleichterte Kredite und andere italienische Investitionen in Afghanistan von Hunderten von Millionen Euro unterzeichnet wurden. Dieser Geldstrom landet weitgehend in den Taschen von Hamid Karzai und seinen Verwandten, viele davon mit US-Staatsbürgerschaft. Sie werden sich somit weiterhin mit den Milliarden von der NATO (die auch aus unseren Taschen kommen), mit heimlichen Geschäften mit ausländischen Firmen und dem Drogenhandel bereichern.
Es ist kein Zufall, wenn im vergangenen Jahr Afghanistan seine eigenen Opium-Plantagen um 18% vergrößert hat, dessen Umsatz nicht nur durch die Taliban, sondern von Regierungskreisen betrieben wird. Eine Studie des New York Times bestätigt, dass während mehr als einem Jahrzehnt, „Koffer voller Bargeld“ in Höhe von 10 Millionen Dollar über die CIA in das Amt des Präsidenten Karzai kamen. Absolut kein Skandal: Karzai selbst sagte, er würde weiterhin durch die CIA Bargeld erhalten, wovon ein Teil, sagt die Zeitung, benützt wird, "um die von Kriegsherren dominierte politische Elite zu bezahlen“.
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