Der Jüdische Weltkongresses (WJC) hat die Halbjahresversammlung seines Aufsichtsrats in Paris am 31. März 2014 abgehalten.

Der Rat besteht aus 49 Mitgliedern, und dazu noch der Vertreter der Vereinigten Staaten, Botschafter Ira Forman, der mit dem Kampf gegen den Antisemitismus beauftragt ist. Er hat zwei französische Mitglieder, Roger Cukierman (Präsident des CRIF und Vizepräsident des Jüdischen Weltkongresses [World Jewish Congress] und David de Rothschild (Präsident der Stiftung für die Erinnerung an die Shoah und Mitglied des Büros des Jüdischen Weltkongresses).

Zusätzlich zu seinen Mitgliedern hörte der Aufsichts-Rat eine Erklärung des französischen Ökonomen Jacques Attali.

Der Rat hat mehrere Anträge adoptiert
 Unterstützung von Manuel Valls, dem neuen französischen Premierminister, für seine Aktion gegen den antizionistischen Komiker Dieudonné.
 Kampf gegen den Antisemitismus. Einschließlich der Zustimmung für die britischen Sanktionen gegen den Fußballer Nicolas Anelka (Freund von Dieudonné), Anfrage an die australische Regierung, den Racial Discrimination Act nicht zu reformieren, und Unterstützung der griechischen Behörden in ihrem Kampf gegen die Partei Goldene Morgenröte.
 Situation in der Ukraine. Der Rat forderte die Regierungen auf, die Situation der Juden im Land nicht zu übertreiben, und sie nicht dazu zu verwenden, um die Legitimität der neuen Regierung zu bestreiten.
 Israel und der Friedensprozess. Denunzierung des angeblichen Apartheid-Staats-Charakters von Israel und der BDS-Boykott-Kampagne. Appell für die Anerkennung des jüdischen Charakters des Staates Israel.
 Protokoll Argentinien-Iran. Aufruf zur Aufhebung des Einigungs-Memorandums über die Untersuchung der Anschläge in Buenos Aires im Jahr 1994.
 Ungarn. Denunzierung der Feier der ungarischen Behörden für den ehemaligen Regenten Miklós Horthy und Unterstützung für die jüdische Gemeinde in Ungarn, die die Gedenkveranstaltungen des Holocaust, an dem Horthy ja teilgenommen hat, boykottieren wird.

Schließlich nahm der Rat den Bericht von Robin Shepherd über die Entwicklung der Neonazi-Gruppen in Europa an.

Es sei darauf hingewiesen, dass der Jüdische Weltkongress nicht die Juden verteidigt, sondern die Interessen des Staates Israel. In ähnlicher Weise bekämpft er nicht die Nazis im Allgemeinen, sondern nur diejenigen die israelische Interessen bedrohen.

Übersetzung
Horst Frohlich