Am 8. Mai 2007 erstellten Nazi- und islamistische Gruppierungen in Ternopil (west-Ukraine), eine so genannte anti-imperialistische Front zum Kampf gegen Russland. Organisationen aus Litauen, Polen, Ukraine und Russland sind daran beteiligt, darunter auch die islamistischen Separatisten von der Krim, von Adygeja, von Dagestan, Inguschetien, Kabardino-Balkarien, Karatschai-Tscherkessien, Ossetien, Tschetschenien. Da Dokka Umarov wegen der internationalen Sanktionen nicht präsent sein kann, lässt er seinen Beitrag dort lesen. Die anti-imperialistische Front wird von Dmytro Jarosch geleitet, der während des Putsches von Kiew im Februar 2014 stellvertretender Sekretär des Rates der nationalen Sicherheit der Ukraine werden wird.

Die Auseinandersetzung zwischen den von der NATO unterstützten Putschisten von Kiew, und den ukrainischen von Russland unterstützten Föderalisten, hat einen unwiederbringlichen Punkt erreicht. Am 2. Mai haben Präsident Olexander Turtschinow und der israelische Oligarch Ihor Kolomojisky ein Massaker im Haus der Gewerkschaften von Odessa organisiert, das die westliche Presse zunächst herunterspielte, und das sie dann verschwieg, als sich Zeugnisse und Beweise angesammelt hatten [1]. Nach diesen Grauen ist es beiden Bevölkerungen nicht mehr möglich, weiter zusammen zu leben.

Drei Szenarien sind denkbar: entweder werden die Vereinigten Staaten aus der Ukraine ein neues Jugoslawien machen und so einen Krieg provozieren, in der Hoffnung, die Russische Föderation und die Europäische Union daran zu beteiligen und sie dort hinein zu verwickeln; oder sie werden Theater-Auseinandersetzung rund um Russland schüren, und mit Georgien beginnen; oder sie werden die nichtstaatlichen Kombattanten anheizen, um Russland selbst, auf der Krim oder in Dagestan zu destabilisieren.

Was auch immer die Option sein wird, Washington ist bereits dabei, eine Söldnerarmee aufzubauen.
Der Verteidigungs-Rat von Kiew entsandte Emissäre nach Westeuropa, um Militanten der extremen Rechten zu engagieren, damit sie gegen die Föderalisten (genannt "pro-Russen") kämpfen. So wurde bereits eine französische Pravý Sektor–Zelle geschaffen, deren Mitglieder bald in die ukrainische Nationalwache aufgenommen werden.
Übrigens will der Kiew-Verteidigungsrat ihre Zahl aufzustocken, indem zu diesen westlichen europäischen Neonazis Dschihadisten hinzugefügt werden, die schon eine echte militärische Erfahrung haben.

In Wirklichkeit haben die Nazis und Dschihadisten von heute, wenn man von dem symbolischen Durcheinander absehen will, sowohl den Kult der Gewalt und des zionistischen Traumes von der Weltherrschaft gemein. Sie sind daher mit allen anderen Organisationen, die von Washington unterstützt werden, kompatibel, einschließlich der russischen Linken Front von Sergei Udaltsov und mit seinem Freund dem anti-Putin-Führer Alexei Navalny. Darüber hinaus gibt es bereits zahlreiche Kontakte zwischen ihnen.

Anstatt die Linke-/rechte-Spaltung des Kalten Krieges anzuwenden, ist heute die einzige relevante Linie, die Spaltung zwischen Imperialismus und Widerstand. In der Ukraine berufen sich die Leute in Kiew auf den Kampf der Wehrmacht gegen Juden, Kommunisten und Russen, während diejenigen aus Donezk den Sieg der Heimat gegen den Faschismus im zweiten Weltkrieg ("den großen vaterländischen Krieg") feiern. Die Leute in Kiew definieren ihre Identität durch ihre reale oder mythische Geschichte, während die von Donezk sich als Personen betrachten, die aus historischen Gemeinschaften verschiedener Völker kommen, aber durch den Kampf gegen die Unterdrückung vereint sind.

Der Beweis, dass diese Trennungslinie die einzig relevante ist, ist der jüdische Oligarch Ihor Kolomojisky, der jene finanziert, die „Tod den Juden!“ skandierten. Er ist ein Mafioso, der eines der größten Vermögen in Europa ergriffen hat, indem er mit der Waffe in der Hand, die Großunternehmen von Metallurgie, Finanzen und Energie an sich riss. Er wird durch die Vereinigten Staaten unterstützt und hat verschieden US- Persönlichkeiten - einschließlich den Sohn von Vizepräsident Biden - in den Aufsichtsrat seines Gas-Betrieb [2] aufgenommen. Er hat absolut kein Problem Nazi-Gruppen zu finanzieren, aber er jubelte, als diese auf seinen Befehl antizionistische Juden in Odessa ermordeten.

Die Zusammenarbeit zwischen Nazis und Dschihadisten ist nicht neu. Sie wurzelt in den drei muslimischen Divisionen der Waffen-SS. Die 13. Division "Handschar" bestand aus Bosniaken, die 21. "Skanderberg" aus Kosovaren und die 23. "Kama" aus Kroaten. Sie waren alle Muslime, die den durch die Türkei beeinflussten Islam praktizierten. Um der Wahrheit näher zu kommen muss man sagen, dass die Mehrheit dieser Kämpfer während des Krieges gegen die Rote Armee desertierte.

In letzter Zeit kämpften Nazis und Takfiristen wieder zusammen gegen die Russen, während der Erstellung des islamischen Emirats von Itschkeria (zweiter Tschetschenien-Krieg, 1999-2000).

Am 8. Mai 2007 erstellten baltische, polnische, ukrainische und russische Nazis und ukrainische und russische Dschihadisten in Ternopil (west-Ukraine), eine so genannte "antiimperialistischen Front" mit Unterstützung der CIA. Diese Organisation ist unter dem Vorsitz von Dmytro Jarosch, der anlässlich des Staatsstreichs von Kiew im Februar 2014, stellvertretender Generalsekretär des nationalen Sicherheitsrates der Ukraine wurde, und dann Pravý Sektor-Kandidat bei den Präsidentschaftswahlen vom 25. Mai.

Im Juli 2013 rief der Emir des Kaukasus und lokale Führer der Al-Qaida, Doku Umarow, die Mitglieder der ’antiimperialistischen Front’ auf, um in Syrien zu kämpfen. Allerdings gibt es keine klare Dokumentation für die Beteiligung von Nazis bei den aktuellen Vorgängen der Destabilisierung der Levante.

Schließlich kamen ein paar Dutzend Krim-Tataren-Dschihadisten nach Syrien um zu kämpfen, und wurden dann durch den türkischen MIT nach Kiew transportiert, zur Teilnahme an den Euromaidan Unruhen und dem Staatsstreich vom 22. Februar an Seiten von Dmytro Jarosch [3].

Die Maßnahmen, die auf Antrag von des US-Sekretärs für die Sicherheit der Heimat, Jeh Johnson in Europa ergriffen wurden, um die Rückkehr der Dschihadisten nach Hause zu verhindern, zeigt, dass die CIA sie an einer neuen Front benutzen will [4]. Der erzwungene Rücktritt des Prinzen Bandar bin Sultan am 15. April auf Antrag von Staatssekretär John Kerry [5], und dem seines Bruders, Prinz Salman bin Sultan am 14. Mai unter dem Druck der US-Verteidigungsminister Chuck Hagel [6], zeugen von dem US-Willen zur Neufassung des operativen Dschihad.

Wird der europäische und arabische Widerstand sich auch einen können?

Übersetzung
Horst Frohlich
Quelle
Al-Watan (Syrien)

[1Verbrechen in Odessa“, von Thierry Meyssan, Voltaire Netzwerk, 7. Mai 2014, « Les massacres d’Odessa sonnent le glas de l’unité ukrainienne », Traduction Gérard Jeannesson, Oriental Review/Réseau Voltaire, 12 mai 2014 ;(auch auf englisch) « Le massacre d’Odessa organisé au sommet de l’État ukrainien », Traduction Gérard Jeannesson, антифашист/Réseau Voltaire, 16 mai 2014.(auch auf englisch)

[3Dschihadisten gewährleisten den Ordnungsdienst der Demos in Kiew“, Voltaire Netzwerk, 5. Dezember 2013.

[4Syrien wird "Frage der inneren Sicherheit" in den USA und in der EU“, Voltaire Netzwerk, 10. Februar 2014.

[5Prinz Bandar tritt zurück“, Voltaire Netzwerk, 21. April 2014.

[6« Regierungsumbildung in Saudi Arabien“, Voltaire Netzwerk, 16. Mai 2014.