Die jährliche Konferenz über die Sicherheit Israels hat am 14. Juni in Herzliya begonnen. Obwohl sich die Arbeit in abgemachten Reden verlor (wie z.B. die von Jean-Francois Copé und Bernard-Henri Lévy), haben am Abschluss die Wände gezittert.

Der ehemalige aus dem politischen Leben zurückgezogene israelische Premierminister Ehud Barak beschuldigte die Netanjahu Regierung des "Faschismus" (aber nicht im Sinne der 1930er und 40er Jahre, sagte er).

Vor einer Politik warnend, die Israel zu seinem Verlust führt, detaillierte er den geheimen Plan seines Nachfolgers:
 1. Israel will die im Jahr 1967 eroberten Gebiete für immer unter Kontrolle halten.
 2. Israel ist nicht an der Lösung von zwei Staaten interessiert und wehrt sich gegen die Schaffung eines palästinensischen Staates an seiner Grenze.
 3. Israel wartet, dass der Rest der Welt sich anpasst und diese Realität akzeptiert. Er hofft, dass schwierige Momente - wie die Terroranschläge in Europa, die Situation in Syrien, und so weiter – die Aufmerksamkeit der Welt ablenken werden.
 4. Israel akzeptiert die Autonomie für die Palästinenser, aber nicht das Recht auf einen Staat.
 5. Israel baut geduldig Kolonien, um schrittweise unumkehrbare Fakten zu schaffen.

Dieses Programm, wenn es umgesetzt wird, setzte er unter anhaltendem Applaus fort, wird Israel unweigerlich zu "einem Apartheid-Staat" werden lassen. "In den Hauptstädten der ganzen Welt - in London und in Washington, in Berlin und Paris, in Moskau und Peking - glaubt kein Staatschef mehr ein Wort, das aus dem Mund von Netanjahu und seiner Regierung kommt." Unsere Situation, schloss er, indem er zur Revolte aufrief, ist vergleichbar mit jener des alten Johannesburg.

Übersetzung
Horst Frohlich