Die britischen Behörden demonstrieren systematisch die Unfähigkeit, auf ihrem Territorium die Sicherheit der russischen Staatsbürger zu gewährleisten. Krasse Beispiele dafür sind unter anderem die Vergiftung des ehemaligen Mitarbeiters des Föderalen Sicherheitsdienstes Russlands A. Litwinenko, der unter unaufgeklärten Umständen eingetretene Tod der russischen Geschäftsleute B. Patarkazishvili und A. Perepilitschnyj, der rätselhafte „Selbstmord“ von B. Beresowskij und die Erdrosselung seines Geschäftspartners N. Gluschkow sowie, last and least, das Attentat auf das Leben und die Gesundheit von Sergej Skripal und Julia Skripal.

Im letzten Fall ignorierte London alle Normen des Völkerrechts, der Ethik sowie schlicht und einfach des gesunden Menschenverstands. Ohne irgendwelche Beweise vorzulegen und gar irgendein konkretes Bild des Vorgefallenen vorzustellen, bezichtigte London Russland der Vergiftung eigener Staatsbürger, brachte den Namen eines chemischen Stoffes in Umlauf, der bei uns nie verwendet wurde, und entfaltete eine großangelegte politische und Medien-Kampagne. Inspiriert wurde eine grundlose Ausweisung russischer Diplomaten aus einer ganzen Reihe von Ländern und Vertretungen bei internationalen Organisationen, bekanntgegeben wurde ein Komplex anderer Sanktionsmaßnahmen. Unsere legitimen Forderungen, Muster des eingesetzten Stoffes zur Verfügung zu stellen, wurden ignoriert.

Das Untersuchungskomitee der Russischen Föderation hat am 16. März dieses Jahres ein Strafverfahren aufgrund der versuchten vorsätzlichen Tötung der Bürgerin der Russischen Föderation Julia Skripal eingeleitet und ein entsprechendes Ersuchen an die britische Seite vorbereitet. Wir erwarten von London ein konkretes Zusammenwirken im Rahmen der laufenden Untersuchung durch unsere Rechtsschutzorgane.

Das Verhalten der britischen Behörden löst eine Vielzahl von Fragen aus. Die Bevölkerung von Großbritannien an sich wird hinsichtlich der entscheidenden Momente dieses Zwischenfalls, der als eine ernste Bedrohung deklariert wurde, in Unkenntnis gehalten, unbekannt ist die Gesamtzahl der Betroffenen. Verschwiegen werden Informationen über die Tätigkeit des unweit von Salisbury gelegenen Geheimlabors in Porton Down, wo, wie allen bekannt ist, Arbeiten zur Entwicklung von chemischen Waffen durchgeführt wurden. Verheimlicht werden Angaben über die alljährlichen Manöver „Toxic Knife“, die am Vorabend der Vergiftung der Skripals durch dieses Zentrum zusammen mit britischen Militärs durchgeführt und in deren Verlauf Methoden zur Bekämpfung einer chemischen und biologischen Kontaminierung trainiert wurden.

In der ganzen Welt wird durch die Anstrengungen Londons eine Kampagne entfaltet, um den Eindruck einer absoluten Verschuldensvermutung in Bezug auf Russland zu erwecken. Es erfolgen eine bewußte, vorsätzliche Anheizung einer Konfrontation und eine Demonstration der Stärke an den russischen Grenzen. Offensichtlich ist die Linie zur Verhinderung eines politisch-diplomatischen Zusammenwirkens für eine objektive und allseitige Prüfung des Zwischenfalls von Salisbury.

Die Analyse der Gesamtheit aller Umstände zeugt von einem Desinteresse der britischen Behörden hinsichtlich der Aufklärung der wahren Motive und der Ermittlung der Ausführenden des Verbrechens von Salisbury und bringt uns auf den Gedanken einer möglichen Beteiligung der Geheimdienste Großbritanniens an dieser Tat. Wenn der russischen Seite keine überzeugenden Beweise für das Gegenteil vorgelegt werden, werden wir die Auffassung vertreten, dass wir es mit einem Anschlag auf das Leben unserer Mitbürger im Ergebnis einer überaus großen politischen Provokation zu tun haben. Wir unterstreichen, dass die Last der Beweisführung in dieser Geschichte gerade auf den Schultern der britischen Seite liegt.