Der italienische Innenminister, Matteo Salvini, sagte, dass er vorziehen würde, wenn Russland sich eher an die Europäische Union anschließt, als an die Türkei.

Dabei übernahm er das alte Lied der Souveränisten, das vor allem von Charles De Gaulle verteidigt wurde.

Folglich dieser Denkweise hätten sich die Europäischen Gemeinschaften zu einer verstärkten Koordinierung der Nachbarstaaten entwickeln sollen, weil sie die gleiche Kultur teilen und nicht in eine supranationale Struktur, die die Vasallen der USA vereint. Daher hätten weder die Türkei (wegen ihrer Religion), noch das Vereinigte Königreich (wegen seiner Rechtsordnung) der europäischen Gemeinschaft beitreten sollen, sondern Russland (mit europäischer Kultur). Das war das "Europa von Brest bis Wladiwostok".

Eine dritte Denkweise, der Radikalen und Friedens-Nobelpreisträger Aristide Briand und Léon Bourgeois, hatte sich eine Organisation vorgestellt, die nicht auf räumliche Nähe oder gemeinsame Kultur aufgebaut wäre, sondern die auf der republikanischen Staatsform basiert. In diesem Fall hätten Staaten, wie Großbritannien oder Spanien, ihr nicht nur nicht beitreten können, aber wohl andere, wie Argentinien des Anfangs des zwanzigsten Jahrhunderts. Diese Lehre ist mit dem kalten Krieg verschwunden und könnte auch wieder auftauchen.

Übersetzung
Horst Frohlich