Seit drei Tagen nehmen im Libanon Unruhen zu, während die Banken in den letzten drei Monaten illegal jede Auszahlung von mehr als 300 Dollar pro Woche verweigern. Die Wirtschaft bricht zusammen, und viele Leute sind nicht mehr in der Lage, sich selbst zu versorgen, obwohl sie Geld auf ihrem Bankkonto haben.

Der christliche Präsident der Libanesischen Republik, General Michel Aoun, rief Armee und Sicherheitskräfte auf, die Ruhe wieder zu schaffen. Allein bei den Ausschreitungen vom 17. Januar 2020 wurden 75 Leute, 30 von ihnen schwer verletzt. Jene vom 18. Januar, verursachten mehr als hundert, darunter 40 die ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Verletzte Polizisten wurden in Krankenhäusern angegriffen.

Der schiitische Parlamentssprecher, Nabih Berry, hat dem UN-Sonderkoordinator, dem ehemaligen slowakischen Außenminister Ján Kubiš vorgeworfen, sich in die Angelegenheiten des Landes einzumischen.

Der ehemalige sunnitische Ministerpräsident, Saad Hariri sagte, Zentralbankpräsident Riad Salamé, ein Freund der Familie, sei "unantastbar", weil er völlige Immunität besitze. Er warf der Armee übrigens auch vor, bei den Unruhen der Zentralbanken am 16. Januar nicht eingegriffen zu haben. Die Armee antwortete, bereit zu sein, aber nicht von der Polizei gerufen worden zu sein.

Der designierte sunnitische Ministerpräsident, Hassan Diab, scheiterte an der Regierungsbildung. Alle von der Presse genannten Namen wurden von der Straße ausgebuht. Er sieht sich ausländischem Druck ausgesetzt, insbesondere aus dem Vereinigten Königreich, das dem Land mit Sanktionen droht, wenn die Hisbollah teilnimmt und hat ihr Vermögen am 17. Januar beschlagnahmt. Aber der Ministerpräsident kann die wichtigste politische Kraft des Landes nicht ausschließen.

Übersetzung
Horst Frohlich