Quelle
Neue Rheinische Zeitung (Deutschland)

Der US-Abzug aus Syrien und Afghanistan sowie der Rücktritt von General Mattis zeugen von der im Gang befindlichen Wende der Welt-Ordnung. Die Vereinigten Staaten sind nicht mehr die ersten, weder wirtschaftlich und noch militärisch. Sie weigern sich, weiterhin nur für die Interessen der transnationalen Finanziers zu kämpfen. Die von ihnen geführten Bündnisse werden sich langsam auflösen, ohne dass ihre ehemaligen Verbündeten den Aufstieg Russlands und Chinas eingestehen.

In der Levante hat sich soeben ein tiefgreifender und bedeutsamer Wandel vollzogen: Die russische Armee beginnt sich gegen den Terrorismus in Syrien zu engagieren. Während sie seit der Auflösung der Sowjetunion auf der internationalen Bühne fehlt und obwohl sie mit Vorsicht vorangeht, hat sie kürzlich eine russisch-syrische Kommission gegründet, Waffen und Aufklärung geliefert und Berater geschickt. All dies mehr oder weniger abgestimmt mit dem Weißen Haus.

Die Beamten der Europäischen Union irren sich komplett bei den islamistischen Anschlägen in Europa und bei der Migration zur Union der Kriege fliehenden Menschen. Thierry Meyssan zeigt, dass das alles nicht die unbeabsichtigte Folge der Konflikte im Nahen und Mittleren Osten und in Afrika ist, sondern ein strategisches Ziel der Vereinigten Staaten.

Russland reagiert auf den Wirtschaftskrieg, den die NATO ihm liefert, so wie Russland es in einem konventionellen Krieg getan hätte. Es ließ sich von den einseitigen Sanktionen treffen, um desto besser seinem Gegner das Schlachtfeld aufzudrängen, das Russland gewählt hat. Zur gleichen Zeit hat es Abkommen mit China gemacht, um seine Zukunft zu schützen, dann mit der Türkei, um die NATO zu stören. Wie einst gegenüber Frankreich oder Deutschland könnte seine anfängliche Niederlage die Garantie für den Endsieg sein.
Die zweite Syrien-Konferenz:
Frankreich ein Teil des Gangster-Systemsvon
Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait

Die Berichterstattung von Stefan Braun in Bezug auf die Eröffnung der Syrien-Konferenz in Montreux unter dem Titel "Hauptsache, sie reden" in der SZ vom 23.1. eröffnet eine klare Sicht. Ein US-Außenminister zeigt sich außerstande, sich der Realität mit Ehrlichkeit, pragmatischer Richtigstellung und Noblesse zu stellen, sondern verliert beschämenderweise jede Contenance und fängt an, in aller Öffentlichkeit zu brüllen. Demgegenüber kontrastiert ein ruhiger syrischer Außenminister, der für seine gerechte Sache kein Geheul benötigt, sondern scharfe klare Worte, um unbestritten und gelassen zu erklären: "Niemand kann hier jemandem die Legitimität geben oder absprechen, das syrische Volk zu vertreten. Das kann nur das syrische Volk selber."

François Hollande wurde trotz vieler gewollter Unklarheiten zum Präsidenten gewählt. Es genügte jedoch einfach seine früheren Aussagen nachzulesen, um seine bedingungslose Unterstützung des Staates Israel zu erkennen. „Le changement“ [Die Änderung], die er seinen Wählern angekündigt hatte, fand nicht statt. Es war vielmehr die Beständigkeit mit seinem Vorgänger. Man kann nur feststellen, dass Frankreich allmählich seine Politik der Unabhängigkeit aufgegeben hat, um sich an Seiten der Vereinigten Staaten und des letzten Kolonial-Staates zu stellen.

Sie haben sicherlich die Änderung des Tons der atlantischen Presse über das syrische Problem bemerkt. Die "Rebellen", diese "Helden der Freiheit", haben sich plötzlich in fanatische Terroristen verwandelt, die sich zerfleischen. Für Thierry Meyssan gibt es nichts Neues unter der Sonne: Washington hat einfach die Idee, Baschar Al-Assad zu stürzen, fallen gelassen und nimmt Kurs auf die Abhaltung der Konferenz Genf II. Nächster Schritt: der Verlust des französischen Einflusses in der Region.

Die internationalen Reaktionen auf den Film von "Sam Bacile" sind immer unverständlicher, wenn man sie einfach als solche ernst nimmt, ohne zu beachten, wer die Sponsoren und was ihre Ziele sind.
Diese Provokation zum Zivilisationsschock unterscheidet sich sehr von den vorherigen. Es handelt sich nicht darum den Islam in den westlichen Bevölkerungen zu stigmatisieren, um Hass gegen Muslime zu schüren, sondern sie richtet sich gegen die Muslime selbst, um sie zu beleidigen und in bei ihnen (...)

Die Verbreitung im Internet von Ausschnitten aus dem Film „Die Unschuld von Muslimen“ löste Demonstrationen von Wut auf der ganzen Welt aus, von der eine in Bengasi (Libyen) ausgeartet ist. Der US Botschafter in Libyen und Mitglieder seiner Eskorte wurden getötet.
Zunächst reiht sich der Fall in eine lange Serie, die von den Satanischen Versen von Salman Rushdie bis zur Verbrennung des Korans von Pastor Terry Jones geht. Jedoch unterscheidet sich diese neue Attacke von den anderen, da der Film (...)

Der neue französische Präsident François Hollande skizzierte seine Sicht für internationale Beziehungen und Außenpolitik seines Landes bei der XX. Konferenz der Botschafter von Frankreich. Seine Rede war sehr erwartet, weil er sich noch nie über diese Fragen geäußert hatte, da seine Erfahrung auf die Führung der Sozialistischen Partei und innere Angelegenheiten beschränkt war.
Überraschender Weise präsentierte er eine Synthese zwischen zwei politischen Strömungen seiner Partei. Auf der einen Seite, (...)

Der in Syrien lebende französische Intellektuelle, Journalist und Autor Thierry Meyssan, Gründer und Vorsitzender des Voltaire Netzwerk und Organisator der Axis for Peace Friedenskonferenz sowie Professor für internationale Beziehungen im Zentrum für strategische Studien in Damaskus schreibt seit einigen Wochen einmal wöchentlich eine Rubrik für die Damaszener Zeitung Tishreen, in der er die politische Entwicklung in Syrien analysiert und kommentiert. Wir veröffentlichen diese Texte seit dem 1. (...)

François Hollande hatte seine Wahlkampagne auf die Denunzierung der katastrophalen Führung seines Vorgängers, Nicolas Sarkozy, und seines vulgären und „hast-mich-gsehn“ Stils aufgebaut. Er versprach eine sofortige Änderung. 100 Tage nach seiner Wahl hat er sicherlich den Stil geändert, aber nicht die Politik. Frankreich sickert weiterhin hartnäckig in die Krise ein.
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In den letzten Wochen ist die internationale diplomatische Bühne wieder einmal von der syrischen Krise erfasst worden. Im Sicherheitsrat wurde mit einem doppelten Veto gedroht, die Generalversammlung hat eine Resolution verabschiedet und der Sondergesandte des Generalsekretärs ist zurückgetreten. Dieses Hin und Her, das in diplomatischer Hinsicht kontraproduktiv ist, trifft andere Ziele als die Suche für Frieden.
Der Westen hatte keinen diplomatischen Grund, eine Abstimmung über seinen Entwurf (...)

"Bashar al-Assad must go!”
1985 veröffentlichte Gene Sharp, ein Forscher in Sozialwissenschaften, eine Studie im Auftrag der NATO, wie man eine Eroberung von Europa unmöglich machen könnte. Er stellte fest, dass es letztlich eine Regierung nur gäbe, weil die Menschen akzeptieren, ihr zu gehorchen. Nie würde die UdSSR Westeuropa leiten können, wenn die Völker sich weigerten kommunistischen Regierungen zu gehorchen.
Wenige Jahre später, 1989, wurde Sharp von der CIA beauftragt, eine praktische (...)

Der in Syrien lebende französische Intellektuelle, Journalist und Autor Thierry Meyssan, Gründer und Vorsitzender des Voltaire Netzwerk und Organisator der Axis for Peace Friedenskonferenz, Professor für internationale Beziehungen im Zentrum für strategische Studien in Damaskus, hat die Absicht, einmal wöchentlich eine Rubrik in der Damaszener Zeitung Tishreen zu schreiben, in der er politische Erklärungen oder Dokumente analysieren und kommentieren wird. Wir werden diese Texte ebenfalls veröffentlichen. – Die NRhZ Redaktion
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