Ariel Noyola Rodríguez
Wirtschaftswissenschaftler mit Diplom der Universidad Nacional Autónoma de México (UNAM, - Nationale Autonome Universität von Mexiko), ist Mitglied des Global Research in Kanada. Seine Reportagen zur Weltwirtschaft werden in der Wochenschrift Contralínea und seine satirischen Kolummnen auf Russia Today veröffentlicht. Der mexikanische Journalistenbund "Club de Periodistas de México" hat ihn, für seine 2015 auf Reseau Voltaire veröffentlichten Artikel, in der Kategorie "Beste Wirtschafts- und Finanz-Analyse", mit dem National Preis des Journalismus ausgezeichnet.
240 artikel

Die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit führt die große Transformation von Eurasien
von
Ariel Noyola Rodríguez

Die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (engl. SCO) bewegt sich nun von der Zusammenarbeit in Sicherheits- und Verteidigungssachen zu zusätzlichen Bemühungen in Wirtschafts- und Finanz-Bereichen. Während seines fünfzehnten Gipfels Anfang November schlug der chinesische Premierminister Li Keqiang ihren Mitgliedern vor, eine Freihandelszone aufzubauen und eine regionale Entwicklungsbank zu erstellen, die den Einfluss von Peking und Moskau auf eine Region erhöhen wird, die laut der wichtigsten Strategen der Vereinigten Staaten, letztlich die Zukunft der globalen Hegemonie definieren wird.

Obwohl seit dem Zusammenbruch von Lehmann Brothers acht Jahre vergangen sind, leidet die Weltwirtschaft nach wievor unter schweren Strukturproblemen. Nicht nur gelingt es der Weltwirtschaft nicht ein schwaches Wachstum nicht zu überwinden, sondern viel schlimmer, die Schulden haben im Lauf der letzten Jahre eine explosive Ausweitung erfahren. Industrieländer, wie USA, Deutschland und Frankreich haben eine exponentielle Erhöhung ihrer Schulden gesehen. Dasselbe gilt für Schwellenländer wie Brasilien und China. Ohne jeden Zweifel, wenn das Niveau der Schulden weiter wächst, so werden wir früh oder spät dem Spuk einer neuen Finanzkrise beizuwohnen haben.

Auf ihrem Weg, die Hegemonie des Dollar als Weltreservewährung aufrecht zu erhalten stoßen die USA auf immer mehr Hindernisse. Die letzten Monate haben Schwellenländer nennenswerte Mengen an US-Staatsanleihen verkauft, vor allem Russland und China aber auch Saudi-Arabien. Darüber hinaus haben die Zentralbanken mehrerer Länder enorme Mengen an Gold gekauft, um sich gegen die heftigen Schwankungen des Dollars abzusichern und um ihre Reserven zu diversifizieren. Kurz und knapp: Der weltweite Angriff gegen den Dollar startet erneut mit massiven Verkäufen der US-Staatsschulden und parallel dazu mit kolossalen Einkäufen von Edelmetallen.

Um dem von den USA provozierten Finanzkrieg entgegentreten zu können, sollten die BRICS dringend ihre Kooperation im Bereich Wirtschaft und Finanzen verstärken. Die "Neue Entwicklungsbank" der BRICS sollte ihr Kreditvolumen sowie ihren Reservefond erhöhen. Außerdem sollten die BRICS so schnell wie möglich ihre eigene Ratingagentur einrichten. Um den wirtschaftlichen Zusammenhalt zu intensivieren könnte eine Freihandelszone die Zollbarrieren zu Fall bringen und damit den Handel merklich erhöhen. Fazit: Wenn nicht so schnell wie möglich geeignete Maßnahmen ergriffen werden, laufen die BRICS in Gefahr beim nächsten Finanz-Orkan zu sinken.
Hautpversammlung der Asiatischen Investitions-Bank für Infrastruktur
China deckt den Tisch der Welt-Finanz-Ordnungvon
Ariel Noyola Rodríguez

Im Lauf der ersten Hauptversammlung der AIIB, Asian Infrastructure Investment Bank, die in Bejing stattfand, haben die Chinesen ihre Absicht erkennen lassen, die weltweite Führung auf dem Gebiet der Finanzierung von Infrastruktur übernehmen zu wollen. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass die AIIB zum Ende des Jahres mehr als 100 Länder zu ihren Mitgliedern zählen wird, was ihr ermöglichen würde, die erste Institution multilateraler Darlehen der Geschichte unter der Kontrolle der wichtigsten Schwellenländern zu sein. Unterdessen wartet man noch immer darauf, dass sie sich dazu entschließt, den Dollar aufzugeben, weil dies die einzige Möglichkeit wäre um endlich die US-Hegemonie auf dem internationalen Finanzmärkten zu brechen.

Der US-Arbeitsmarkt bricht ein. Im Mai hatte der nicht-landwirtschaftliche Bereich noch 38.000 neue Arbeitsplätze hinzugewonnen, wohingegen die Investoren der Wall Street einen Zuwachs von mehr als 160.000 Arbeitsplätzen erwartet hatten. Janet Yellen, die Präsidentin der FED hatte, nach der Sitzung des Federal Open Market Committes im Juni, keine andere Alternative, als ihren aktuellen Referenzzinssatz beizubehalten. Das Risiko einer erneuten Rezession in den USA ist bedrohlicher als jemals, auch wenn die westlichen Medien darauf bestehen, die Idee zu verbreiten, dass die größten Gefahren die wirtschaftlich Abschwächung in China und der mögliche Austritt Großbritanniens aus der EU sind.

Nach den Wirtschaftssanktionen die Russland von den USA und der EU auferlegt worden waren, haben Moskau und Bejing auf dem Gebiet der Energieversorgung starke Verbindungen gewoben, die den Welt-Erdölmarkt radikal verändert haben. Über ihren exponentiell wachsenden Kohlenwasserstoff-Handel hinaus haben die beiden Ost-Mächte beschlossen der Dominanz des Dollar beim Fixing des schwarzen Goldes ein Ende zu setzen. Der Petroyuan ist das strategische Zahlungsmittel, welches verspricht den Übergang zu einem multipolaren Währungs-System zu erleichtern, ein System welches vielfältige Devisen in Zahlung nimmt und die Kräftebeziehungen in der aktuellen Weltordnung widerspiegelt.

Man hat sich darauf versteift die Idee zu unterstützen, wonach die US-Wirtschaft seit einer gewissen Zeit, wieder Fahrt aufnehme. sogar die hohen Funktionäre der internationalen Finanzorganisationen, hatten gerade erklärt, dass es der US-Ökonomie gelungen sei, sich von der Tendenz eines schwachen Wachstums, welche in anderen Industrie-Ländern vorherrscht, abzukoppeln. Indessen steht dieser hemmungslose Optimismus in Kontrast zur Wirklichkeit: Der Inflation gelingt es nicht signifikant zu wachsen und die Arbeitslosigkeit ist, in mehr als dreißig Staaten in welchen die Gefahren von Deflation und Rezession bestehen bleiben, chronisch geworden.
Der Kongress der Vereinigten Staaten genehmigt widerwillig die Reform der IWF-Quoten
von
Ariel Noyola Rodríguez

Offenbar markiert das Jahr 2015 den Beginn der Revolution innerhalb des IWF. Erstens wird die Einbeziehung des Yuan in das Spezialziehungsrecht (SZR) zugelassen, des 1969 gegründeten Währungs-Korbes, zur Ergänzung der offiziellen Reserven der Mitgliedsländer. Und jetzt, dank der Zustimmung des Kongresses, wird der IWF schließlich die Reform des Vertreter Systems implementieren, die das Gewicht von China und anderen Schwellenländern in der Beschlussfassung erhöhen wird, aber zu Lasten der Länder des europäischen Kontinents. Allerdings ist es noch zu früh um zu schließen, ob dies eine radikale Änderung der Machtverhältnisse innerhalb des IWF mit sich bringt, weil die Vereinigten Staaten ihr Vetorecht doch behalten.

Trotz des starken Widerstands der Schatzkammer der Vereinigten Staaten hat der IWF schließlich am 30. November die Einbeziehung des Yuan in die Sonderziehungsrechte des 1969 erstellten Währungskorbs gestattet, um die offiziellen Reserven der Mitglieder dieser multilateralen Organisation zu vervollständigen. Somit wird die chinesische Währung ab 1. Oktober 2016 die fünfte des Korbes des IWF werden. Chinas finanzieller Einfluss steigt weiterhin weltweit: das Gewicht des Yuan in den Sonderziehungsrechten wird höher sein als das von dem japanischen Yen und dem Pfund Sterling.

Nach der Wiedereingliederung der Krim in das russische Territorium übten die USA Druck auf die Regulierungsbehörden der Europäischen Union aus, um den Zugang von Russland zu Swift, dem von zweihundert angelsächsischen Banken in den 1970er Jahren gegründeten internationalen Zahlungssystem, einzuschränken. Als Reaktion darauf hat die Regierung von Vladimir Putin ein alternatives Zahlungsmittel-System gestartet, das die Operationen zwischen Banken russischer Herkunft erlaubt, und das auch China und andere BRIC Länder inspiriert.
DIE ERSTE STUFE DER ÖL-VERSTEIGERUNG
Die Geier aus der Wall Street segeln über dem Golf von Mexikovon
Ariel Noyola Rodríguez

Die Regierung von Mexiko weiß weder aus noch ein: die Investoren wollen ihr Kapital in dem Land nicht investieren. Der Misserfolg der ersten Stufe der Versteigerung "Runde Eins" bestätigt diese Hypothese. Die Ölfelder mit großen Reserven (in Tiefwasser) werden trotzdem im nächsten Monat versteigert, obwohl ihr Wert weiterhin durch die Wirtschaftskrise und den Ausbau des Drogenhandels herabgesetzt ist. Die Regierung von Enrique Peña Nieto wird gezwungen sein, für das Öl im Golf von Mexiko die von den multinationalen Energie- Unternehmen und den New Yorker Investmentfonds angebotenen Krümel zu akzeptieren.
Die Herausforderung Chinas vor dem IWF
Die Aufnahme des Yuan in die Sonderziehungsrechtevon
Ariel Noyola Rodríguez

Trotz des Widerstands der Vereinigten Staaten ist der weltweite Aufstieg des Yuan nicht mehr zu aufzuhalten. Im Rahmen von Sitzungen des IWF versucht die chinesische Regierung jetzt die Integration des Yuan in die Sonderziehungsrechte zu erreichen – ein entscheidender Schritt, um den Yuan zu einer Weltreservewährung zu machen.
Wie Mercosur und die Euroasiatische Union den Vereinigten Staaten und der Vorherrschaft des Dollars trotzen
von
Ariel Noyola Rodríguez

Auf Grund der imperialen Offensive, die Washington gegenüber den demokratisch gewählten Regierungen Lateinamerikas und Russland einschlägt, wird eine strategische Zusammenarbeit zwischen Mercosur und der Euroasiatischen Union als entscheidender Mechanismus ins Leben gerufen, der helfen soll, Eigenständigkeit zu bewahren und die Bildung einer multipolaren Weltordnung, die sich immer weiter aus Dunstkreis des Dollars entfernt und weniger auf die Wirtschaft der USA zugeschnitten ist.

Die von China gewährten Kredite haben sich in ein Instrument der Außenpolitk gewandelt. Sie vermindern den Einfluß von Finanzinstitutionen unter der Egide der USA in strategisch bedeutsamen Regionen und erlauben gleichzeitig eine engere Anbindung an seine (Chinas) wichtigen Handelspartner.

Die Schaffung der asiatischen Investitions-Bank für Infrastrukturen wurde schließlich von 22 asiatischen Ländern Freitag den 24. Oktober angenommen. Einerseits wird sie direkt mit der 1966 unter der überwältigenden Vorherrschaft der Vereinigten Staaten und Japan gegründeten Asiatischen Entwicklungs-Bank konkurrieren; andererseits wird sie wie ein Mechanismus für die regionale Integration und gegen die durch das Pentagon und das Außenministerium angetriebene „Doktrin des Drehpunkts“ fungieren.

Die meist gefragten Artikel

Hautpversammlung der Asiatischen Investitions-Bank für Infrastruktur