Die Mazedonier wurden aufgerufen, am 30. September 2018, durch ein Referendum folgende Frage zu beantworten: "Unterstützen Sie den Beitritt zur NATO und der Europäischen Union durch die Annahme der Vereinbarung zwischen der Republik Mazedonien und der Hellenischen Republik?".

Das Abkommen mit Griechenland war durch den Botschafter der Vereinigten Staaten in Athen, Geoffrey R. Pyatt, ausgehandelt worden, der für seine frühere Organisation des Putsches von Kiew mit Hilfe der Nazi-Partei Pravy Sektor bekannt ist. Das Abkommen sieht vor, den Namen "Ehemalige jugoslawische Republik von Mazedonien" in "Nord Mazedonien" zu ändern und jegliche historische Bezugnahme auf Alexander den Großen aufzugeben.

Dieser Konflikt stammt von der Unabhängigkeit Griechenlands (1822), als Athen ganz Mazedonien von der Türkenherrschaft befreien wollte. Heute ist das historische Mazedonien in einen griechischen und einen unabhängigen Teil gespalten. Die Erinnerung an Alexander den Großen wird sowohl von Athen als auch von Skopje beansprucht, das seine Reiterstatue in der Mitte der Hauptstadt (Foto) errichtet hat. Der Schüler des Aristoteles, der ein Reich durch Zusammenführung von Osten und Westen gründete, wurde im griechischen Teil Mazedoniens geboren, aber wurde lange Zeit von den Griechen, die seine Autorität nur mit Gewalt anerkannten, als "Barbar" betrachtet.

Alexander dachte an ein Reich, das die kulturellen Aspekte seiner Untertanen (einschließlich der Griechen) respektierte und die verschiedenen besiegten Herrscher an der Macht ließ. Stattdessen präsentieren sich die NATO und die EU, in der Tradition von Julius Cesar, wie Strukturen, die alle ihre Mitglieder zu obligatorischen gemeinsamen Werten zwingen. Diese beiden historischen Modelle sind unvereinbar.

Der Verteidigungsminister der Vereinigten Staaten, General James Mattis, war nach Skopje gekommen, um den reibungslosen Ablauf des Referendums zu garantieren. Jedoch war kein einziges Regierungsmitglied gekommen, um ihn bei seiner Ankunft am Flugplatz zu empfangen, nur der US-Botschafter war anwesend.

Die Frage in dem Referendum, die die NATO und die EU vereinte, ist durchaus logisch, da aus amerikanischer Sicht die beiden Strukturen die militärische und zivile Seite der gleichen Organisation sind.

Die mazedonischen Behörden sind tief gespalten. Die Sozialisten und Muslime der Regierung von Zoran Zaev haben aufgerufen, um "Ja" zu stimmen. Während die Nationalisten und überwiegend orthodoxen, einschließlich des Präsidenten der Republik, Gjorge Ivanov, zum Boykott der Wahlen aufgerufen haben.

Nur 33,75 Prozent der Wähler antworteten mit "Ja".

Als sehr schlechter Spieler hat die atlantische und westeuropäische Presse die Niederlage der Befürworter der Mitgliedschaft an die NATO und EU ignoriert. Sie beglückwünschte sich fälschlicherweise über den Sieg des "Ja", indem sie unterstrich, dass 91,46 % der Wähler ihre Zustimmung gegeben hatten und nicht erwähnte, dass 63,09 Prozent der Wähler nicht zur Urne gegangen sind. Gemäß der Verfassung, die ein Quorum für die Gültigkeit eines Referendums setzt, hat die Wahlkommission diese Wahl storniert.

Übersetzung
Horst Frohlich