Seit dem 19. November 2023 hat Ansar Allah etwa 20 Schiffe im Roten Meer angegriffen, um Israel zu zwingen, das Massaker in Gaza zu beenden. Zunächst waren es nur Schiffe, die israelische Güter transportierten oder Israel anliefen. Dann, als der Westen Israel deckte, wurden alle Schiffe der Nationen, die das Massaker in Gaza unterstützten, getroffen. Russische oder chinesische Schiffe sind nie bedroht worden.

Westliche Reedereien und westliche transnationale Ölkonzerne haben ihre Schiffe nach und nach vom Roten Meer umgeleitet, durch das ein Drittel des westlichen Verkehrs ging. Sie umrunden jetzt Afrika, anstatt den Suezkanal zu benutzen.

Die USA haben eine internationale Koalition zum Schutz des westlichen Seeverkehrs im Roten Meer gebildet, die Operation "Guardian of Prosperity". Nachdem Präsident Emmanuel Macron beschlossen hatte, sich ihr anzuschließen, weigerten sich die französischen Streitkräfte, sich an einer Operation zu beteiligen, um das Massaker in Gaza fortzusetzen. Auch Spanien zog sich zurück.

Ansar Allah ("Gottes Anhänger") wird von dem Westen abwertend als "Huthis" bezeichnet, d.h. als die Bande der al-Huthi-Familie. Sie haben diese Woche eine Demonstration zur Unterstützung der Palästinenser abgehalten. Auf diesen Bildern können wir sehen, dass es sich um alles andere als die "Bande einer Familie" handelt.

Am 10. Januar 2024 trat der Sicherheitsrat zusammen, um Maßnahmen zu ergreifen. Er verurteilte jeden Angriff auf Handelsschiffe. Auf Vorschlag Russlands, das sich der Stimme enthielt, stimmt die angenommene Resolution darin überein, dass der Frieden nur wiederhergestellt werden kann, wenn "die Ursachen, einschließlich der Konflikte, die regionale Spannungen schüren und zur Störung der maritimen Sicherheit beitragen, angegangen werden". China stimmte für den Text in der vorliegenden Fassung.

Am nächsten Tag, dem 11. Januar, führten die Vereinigten Staaten und das Vereinigte Königreich eine massive Bombenoperation im Jemen durch (73 Angriffe). Berichten zufolge zerstörten sie ein Dutzend Ansar-Allah-Plätze. Australien, Bahrain, Kanada und die Niederlande beteiligten sich an den Bombenanschlägen. Die Operation wurde von General Michael Erik Kurilla beaufsichtigt, dem Kommandeur der US-Streitkräfte für den Nahen Osten (CentCom).

Präsident Joe Biden sagte, er habe die Angriffe angeordnet, um "eine der wichtigsten Wasserstraßen der Welt" zu schützen. Der Sicherheitsrat genehmigte jedoch keine militärischen Aktionen. Im Gegenteil, er forderte eine Verschärfung des Waffenembargos gegen die verschiedenen jemenitischen Gruppierungen. Diese Aktion ist daher eine Erweiterung des Krieges in Palästina.

Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, dass die Angriffe Ziele im gesamten Jemen getroffen hätten, darunter die Hauptstadt Sanaa, die Städte Saada und Dhamar sowie das Gouvernement Al-Hudaida.

Ansar Allah ist gerade aus einem grausamen neunjährigen Krieg gegen Israel und Saudi-Arabien, dem sich die Vereinigten Arabischen Emirate angeschlossen haben, siegreich hervorgegangen. Ansar Allah wurde acht Jahre lang bombardiert und lernte, sich zu schützen. Es ist unwahrscheinlich, dass der angelsächsische Angriff sie besiegen wird.

Übersetzung
Horst Frohlich