• Im Le Monde bestätigen Christophe Ayad, Benjamon Barthe und Jacques Folliorou den Versuch der Befreiung von auf Baba Amr zurückgehaltenen französischen Journalisten zu erklären, den Thierry Meyssan den Lesern des Voltaire Netzwerks bereits vor einer Woche beschrieben hatte. Die Zeitung sagt, dass die Operation auf französischer Seite von der DCRI ausgeführt wurde. Sie wies darauf hin, dass das Elysée dafür grünes Licht gegeben hatte, aber vermeidet, von dem zwischen Claude Guéant [Innenminister] und Alain Juppe entstandenen Konflikt zu sprechen. Le Monde versagt in der Mitte seiner Nachrichtenaufarbeitung und ist nicht in der Lage, die Flucht aus Baba Amr zu erklären, welche er weiterhin der freien "syrischen" Armee zuspricht.
• Im Le Figaro, versichert Georges Malbrunot aus Angst vor einem Putsch, "die Macht zauderte nicht, die meisten der sunnitischen Bataillone zu entwaffnen" (sic). Das ist natürlich dumm: Wenn wirklich ein Staatsstreich drohte, würde die Regierung nicht gewisse Kräfte demütigen, um die anderen zum Staatsstreich zu ermutigen. Und sie kann nicht alle Sunniten entwaffnen, ohne sich selbst zu entwaffnen, da 65% des Militärs von diesem Bekenntnis sind.
• Der Morgen bezweifelt die Gültigkeit der Informationen des Voltaire Netzwerks über die 19 kriegsgefangenen Franzosen und die Behauptung von Thierry Meyssan, das Drama von Baba Amr sei die größte politische Fiktion seit dem 11. September. In einer separaten Spalte weist die Zeitung darauf hin, dass dies nicht das erste Mal wäre, dass schockierende Bilder in einer Weise verwendet würden, um einen Krieg zu rechtfertigen.
• S. B. Gregor III., der griechisch-melkitische Patriarch, verteidigt die syrische Armee in einem Aufsatz des Tagesspiegel. Der Prälat betrauert, dass die Europäer systematisch Präsident Al-Assad als "Bösen" sehen, während er sein Volk ständig vor bewaffneten Banden schützt, die töten und erpressen. "Der "Arabische Frühling" ermutigte sunnitische Extremisten zu versuchen, zu Ungunsten der Minderheiten an die Macht zu kommen".
• Die Presse wiegt die Vor- und Nachteile für eine militärische Intervention ab. Ohne überzeugende Argumente stellt sich die Zeitung über das Konzept der "Responsibility to protect" [R2P] Fragen.
• Le Temps erklärt schulmeisterlich die mafia-artige Abtrift der Familie Al-Assad. Laut der Schweizer Zeitung wurde General Assef Chawkat seiner Verantwortung enthoben, während Rami Makhlouf sich das Land angeeignet hat. In Wirklichkeit war General Chawkat der Oberbefehlshaber der letzten militärischen Operationen und Rami Makhlouf ist Administrator und nicht Eigentümer von gemischten öffentlich-privaten Unternehmen.
• Das Wall Street Journal kommt auf den Schutz von den syrischen chemischen Arsenalen zurück. Die Vereinigten Staaten und Jordanien sind bereit, Truppen einzusetzen, damit sie nicht in die Hände der Rebellen fallen. Unsere Leser werden sich erinnern, dass das Pentagon bereits eine Raum- und Luftüberwachung in diesem Sinne eingerichtet hat. Die ganze Anlage zeigt, dass Washington und Tel Aviv, die alles getan haben, um Syrien zu schwächen, keine weiteren Schritte mehr unternehmen wollen.
• Der New York Times und der Washington Post erwarteten viel von der Demonstration an diesem Freitag, welche der Mobilisierung der Kurden gegen Damaskus gewidmet war. Aber sie blieben ungerührt.
• In den Gulf News, verpasst sich der Ex-Biographe von Hafez Al-Assad, Patrick Seale, durch den Vergleich der Unterdrückung von Hama (1982) und der Einnahme von Baba Amr (2012), beide Früchte der Paranoia der Dynastie, eine weiße Weste.
• Auf der Grundlage von E-mails, die Wikileaks behauptet, der Statfor Gesellschaft unterzogen zu haben, versichert Hassan Barari in den Arab News, dass der Iran Washington kontaktiert habe, um eine gemeinsame Operation zum Sturz Al-Assads zu erwägen.
Das Foto des Tages
Die Verzweiflung eines Kindes, dessen Vater gerade von einem Scharfschützen erschossen wurde. Associated Press veröffentlichte das Foto mit der Angabe, dass das Opfer von einem Scharfschützen der syrischen Armee ermordet worden war. Aber laut des Fotografen Rodrigo Abd, wurde Mohamed Munir Zidani durch einen unbekannten Schützen in der Nähe eines militärischen Postens in Idlib getötet, was etwas ganz anderes ist.
Die Zeichnung des Tages
In dem Charlotte Observer ist Baschar Al-Assad mit der neuen syrischen Verfassung abgebildet. Diese beginnt nicht mit "We the People", sondern mit "Tötet Menschen". Jedoch wurde in der Tat die Verfassung per Referendum genehmigt. Darüber hinaus verkündet sie die Unteilbarkeit Syriens und erinnert an die Verantwortung des Präsidenten, territoriale Integrität zu gewährleisten. Seine Mitbürger gaben ihm daher das Mandat, das sezessionistische Gebiet des islamischen Emirats von Baba Amr (und auch die von Israel besetzten Golanhöhen) zurückzuerobern.
In The National versucht Kofi Annan die syrische Feuersbrunst zu löschen, aber seine Feuer-Lanze ist von einem Tank platt gedrückt. Die Emirati Zeitung wartete nicht auf die Ankunft des ehemaligen Generalsekretärs der Vereinten Nationen in Damaskus am Samstag, um seine Mission zu verunglimpfen.
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