Die "Ukraine Recovery Conference" in London markiert den Übergang zu einer neuen Phase des Krieges gegen Russland: Die USA, die NATO und die EU rüsten nicht nur die Streitkräfte Kiews weiter auf, sondern bereiten sich auch darauf vor, Europa zur Frontlinie einer langfristigen Konfrontation mit Russland zu machen. Es gibt verschiedene Hinweise darauf, wie der Plan aussehen könnte:

1) Schaffung einer militärischen Demarkationslinie in Europa, wie sie die koreanische Halbinsel seit 70 Jahren teilt, formell entmilitarisiert durch einen Waffenstillstand mit Russland.

2) Die Ukraine, die formell aus der NATO ausgeschlossen ist, "unter die Vormundschaft" Polens zu stellen, das auf offiziellen Wunsch Kiews dort dauerhaft seine eigenen Streitkräfte mit denen der drei baltischen Republiken und möglicherweise anderer NATO-Staaten stationieren würde.

Daher die Notwendigkeit des "Wiederaufbaus der Ukraine", dessen Kosten auf 400 bis 1000 Milliarden Dollar geschätzt werden. In diesem Zusammenhang stellt die Europäische Union – die in diesem Jahr 18 Milliarden Euro für die Zahlung von Gehältern, Renten und öffentlichen Dienstleistungen in der Ukraine bereitgestellt hat – weitere 50 Milliarden Euro für den "Wiederaufbau" der Ukraine bereit und entzieht den EU-Ländern andere lebenswichtige Ressourcen.

Der Plan entstand aus dem Bankrott der "ukrainischen Gegenoffensive", die nach der Ankündigung die russischen Linien hätte durchbrechen und die "besetzten Gebiete" zurückerobern sollen. Die von der NATO finanzierten, bewaffneten und ausgebildeten ukrainischen Streitkräfte, die mit modernster Bewaffnung (wie den deutschen Leopard-Panzern) ausgestattet sind, erleiden zunehmend Verluste. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit einer neuen Strategie.

"Ein nicht zu gewinnender Krieg / Washington braucht ein Endspiel in der Ukraine" [1], schreibt Samuel Charap, Analyst der Rand Corporation: "Ein totaler Sieg vor Ort einer der beiden Seiten ist fast unmöglich. Richtiger Frieden ist unmöglich. Aber es ist möglich, dass sich beide Seiten mit einer Waffenstillstandslinie nach koreanischem Vorbild zufriedengeben." Dieses Szenario wird dann von Anders Rasmussen, dem Generalsekretär der NATO in der Zeit, als sie den libyschen Staat durch Krieg zerstörte und die verdeckte Operation begann, um dasselbe in Syrien zu tun, ausgearbeitet: "Wir wissen, dass Polen sehr entschlossen ist, der Ukraine konkrete Hilfe zu leisten. Ich schließe nicht aus, dass Polen sich in diesem Zusammenhang auf nationaler Ebene noch stärker engagieren wird und dass die baltischen Staaten dem folgen werden, mit der Möglichkeit, Truppen in die Ukraine zu entsenden."

Kurze Zusammenfassung der internationalen Presseschau von Grandangolo vom Freitag, 23. Juni 2023 um 20:30 Uhr, auf dem italienischen Fernsehsender Byoblu.

Übersetzung
Horst Frohlich

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(PDF - 1 MiB)

[1« An Unwinnable War : Washington Needs an Endgame in Ukraine », Samuel Charap, Foreign Affairs, July/August 2023.