Am 10. Januar 2022 beschloss die ECOWAS (Wirtschaftsgemeinschaft westafrikanischer Staaten), ihre Grenzen zu Mali zu schließen und ihre Vermögenswerte bei der Zentralbank westafrikanischer Staaten (BCEAO) einzufrieren, um die Übergangsregierung zu sanktionieren, die angekündigt hat, für die nächsten vier Jahre keine Wahlen abhalten zu wollen.

Mali hat darauf reagiert, indem es seine Grenzen für alle jene geschlossen hat, die die ECOWAS-Sanktionen unterstützen, mit Ausnahme von Guinea.

Da Frankreich die ECOWAS-Sanktionen unterstützte, kündigte Mali die Militärabkommen in Bezug auf die Barkhane-Truppe.

Am 11. Januar 2022 prangerte Mali also einen französischen Militärflug aus Côte d’Ivoire ohne Genehmigung an [1]. Generalmajor Laurent Michon, Kommandeur der Barkhane-Truppe, der über die politischen Folgen des Handelns seiner eigenen Regierung nicht gewarnt worden war, äußerte sein Unverständnis [2].

Die Barkhane-Truppe war eingesetzt worden, um den Dschihadismus zu bekämpfen. Doch trotz französischer Waffentaten hat der Dschihadismus nicht aufgehört, stärker zu werden. Diese katastrophale Bilanz im Vergleich zu den angekündigten Zielen entspricht der Strategie der Vereinigten Staaten, die beschlossen haben, ihre Subventionen für die französische Operation zu verdoppeln.

Am 8. Oktober beschuldigte der malische Premierminister Choguel Kokalla Maïga Frankreich, die Terroristen, gegen die seine Armeen kämpfen, in der Enklave Kidal, deren Zugang es dem malischen Militär verboten hat, auszubilden [3]. Die Übergangsregierung will nun auf die Wagner-Gruppe setzen, ein russisches privates Militärunternehmen.

Übersetzung
Horst Frohlich

[1« Le Mali dénonce une violation de son espace aérien par la France », Réseau Voltaire, 14 janvier 2022.

[2« Lettre de la force Barkhane au chef d’état-major malien », par Général Laurent Michon, Réseau Voltaire, 12 janvier 2022.

[3Mali wirft Frankreich vor, die von ihm bekämpften Terroristen auszubilden“, Übersetzung Horst Frohlich, Voltaire Netzwerk, 25. Oktober 2021.