Schamlos hat John Kerry das Ergebnis der manipulierten Präsidentschaftswahlen mit Gewalt durchgesetzt: der ehemalige hohe Beamte der Weltbank Ashraf Ghani Ahmadzai (ein durch Usbeken unterstützter Paschtune) wird Nachfolger von Hamid Karzai, während sein Rivale Abdullah Abdullah (ein Tadschike, der immer in seinem Land gelebt hat) – trotz der Mehrheit – Ministerpräsident wird.

Das von Washington gewollte USA-Afghanistan-Abkommen, das fast ein Jahr lang durch die Weigerung des Präsidenten Karzai verhindert wurde, wurde mit großem Trara in Kabul am 30. September, am Tag nach der Amtseinführung des neuen Präsidenten Ashraf Ghani unterzeichnet. Die "Zusammenarbeit-Vereinbarung für Sicherheits- und Verteidigungspolitik" - mit einem Vorwort und einem Anhang und 26 Artikeln, in 116 Punkte unterteilt, enthält alles, was Washington wollte.

Auf dieser Grundlage, die von 2015 bis 2024 und darüber hinaus in Kraft bleiben wird, werden die Vereinigten Staaten in Afghanistan nach dem formalen Ende der "Kampfmission" am 31. Dezember 2014, etwa 10.000 Soldaten mit der offiziellen Berater-Mission (man lese Kommando-Mission) stationiert lassen können, um auszubilden, auszurüsten und die nationalen "Sicherheitskräfte" zu unterstützen. Ein großer Teil des US-Kontingents wird sich aus Kräften für Spezialoperationen zusammensetzen, die "Kampfeinsätze gegen den Terrorismus" auf afghanischem Boden durchführen werden. Auch wenn es nicht deutlich gesagt ist, werden für diesen Zweck bewaffnete Drohnen, Hubschrauber und Jagdbomber eingesetzt werden, die von Land-Stützpunkten und Flugzeugträgern in den benachbarten Gebieten abheben.

Die US-Spezial-Kräfte dürfen tatsächlich in afghanische Häuser eindringen (ein von Karzai bestrittener Punkt), selbst wenn die Vereinbarung formell die USA verpflichtet, "eine vollständige Sicherung und die Sicherheit der Afghanen einschließlich in ihren Häusern" zu respektieren. Das US-Militär bleibt in der Tat vom afghanischen Gesetze befreit, da laut Artikel 13 Afghanistan zustimmt, dass "die Vereinigten Staaten das ausschließliche Recht über ihre eigenen Militärs haben, die sich „straf- oder zivilrechtlich in Afghanistan vergehen“.

Das Abkommen sagt (in Abschnitt 7), dass "Afghanistan den Vereinigten Staaten erlaubt, die Einrichtungen und ausgewählte Bereiche, nach gemeinsamer Vereinbarung, zu verwenden und alle Rechte auszuüben, die für ihre betriebliche Nutzung und deren Kontrolle, einschließlich des Rechts auf neue Bauarbeiten nötig wären". Mit anderen Worten, die Vereinbarung erlaubt den Vereinigten Staaten, ihre Militärstützpunkte in Afghanistan zu unterhalten und wenn nötig auszubauen. Auch wenn es auch in Abschnitt 7 nicht deutlich erklärt ist, welche sie sind, findet man im Anhang als "offizielle Punkte der Ein- oder Ausschiffung" der US-Streitkräfte, 7 Luft-Basen (Bagram, Kabul, Kandahār, Shendand, Herat, Mazar-e-Sharif, Shorab) und 5 Bodenstützpunkte (Toorkham, Spinboldak, Toorghundi, Hairatan, Scherkhan Bandar).

Zusätzlich erlaubt Afghanistan den Vereinigten Staaten „Ausrüstung, Vorräte und militärische Ausrüstung in diesen einvernehmlich ausgewählten Einrichtungen und Gegenden, zu positionieren“. Mit anderen Worten, es könnten die für einen regionalen Krieg benötigten Waffen und Ausrüstung, wie gegen den Iran, sein. Im Gegenzug wird die afghanische Regierung aus den USA und anderen "Geberländern" (einschließlich Italien) eine konsequente wirtschaftlichen Hilfe erhalten, quantifiziert auf jährlich $ 4 Milliarden; sie wird wie die vorherige, weitgehend in den Taschen der dominanten Kaste verschwinden, die sich mit Milliarden von der NATO, mit Schwarzgeld und Drogenhandel bereichert.

Sofort nach dem USA-Afghanistan Abkommen wurde das NATO-Afghanistan Abkommen unterzeichnet, über den Status der Streitkräfte, ähnlich wie das erste. Es ermöglicht in Afghanistan neben dem US-Militär auch 4-5.000 Soldaten, meist Briten, Deutsche, Italiener und Türken zu halten. Somit bleibt Italien weiterhin in Afghanistan und gibt Millionen Euro aus, die unseren Bürgern weggenommen wurden, wo weiterhin unsere Luftfahrt mit C - 130J-Transportflugzeugen und elektronischer Kampfführung CE-27 der 46. Luft-Brigade von Pisa und mit Predator-Drohnen mit Fernsteuerung der 32. Staffel von Amendola fungieren werden; wo weiterhin noch mehr als bisher Spezialeinheiten eingesetzt werden, die heute durch die Schaffung des einheitlichen Kommandos in Pisa potenziert wurden.

Der Krieg wird somit weiter in ’geheimer’ Form fortgeführt, der andere Opfer in Afghanistan fordern wird - an der Kreuzung zwischen Zentral- und Südasien, zwischen West- und Ostasien - wo sich ein sehr wichtiges Gebiet befindet, weil die Strategie der USA und der NATO versucht, eine neue Auseinandersetzung mit der Russischen Föderation und im Hintergrund mit China vom Zaun zu brechen.

Übersetzung
Horst Frohlich
Quelle
Il Manifesto (Italien)