Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat sich selbst eingeladen, um am 11. Februar 2015 vor beiden Kammern der Vereinigten Staaten eine Rede zu halten. Er sollte über die iranische und die muslimische Gefahr für den "Westen" nach dem Angriff gegen Charlie Hebdo sprechen.

Technisch betrachtet, wurde Herr Netanyahu von John Boehner, dem Vorsitzenden der Abgeordneten, ohne Wissen des Weißen Hauses und unter Verletzung aller institutionellen Regeln eingeladen.

Herr Netanyahu hatte sich auch zum Paris-Ereignis "Ich bin Charlie", am 11. Januar 2015 selbst eingeladen (Foto), gegen den Willen des Elysée, der versuchte, ihn davon abzubringen.

Am 9. Januar 2015, während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Frankreichs Botschafter in Israel, hatte Herr Netanyahu gesagt: „Die Mörder von Paris verurteilen, ist nur ein Anfang. Das muss durch einen umfassenden Angriff auf die Kräfte des Islam auf der ganzen Welt begleitet werden.“ [1]. In Paris hatte Herr Netanyahu die Juden Frankreichs und Europas aufgerufen, sich in Israel, in ihrem "Heim" niederzulassen. Er hatte auch Präsident François Hollande bei einem Besuch in der großen Synagoge von Paris begleitet (obwohl Herr Hollande die Kultusstätten der anderen Opfer des Attentates nicht gewürdigt hatte).

Die Intervention des israelischen Ministerpräsidenten vor dem Kongress der Vereinigten Staaten könnte zur Wahl von neuen Sanktionen gegen den Iran führen, um die Verhandlungen der Administration Obama mit Teheran zu sabotieren.

Übersetzung
Horst Frohlich

[1Die offizielle Übersetzung dieser Erklärung veränderte die Worte des Ministerpräsidenten. Sie wurden: „Dies muss durch einen umfassenden Angriff auf die Kräfte des radikalen Islam auf der ganzen Welt begleitet werden.“