Panikszene auf dem Flughafen von Kabul, wo ehemalige CIA-Kollaborateure versuchen, vor der Rache des afghanischen Volkes zu fliehen.

Der französische Präsident Emmanuel Macron und der US-Präsident Joe Biden haben sich hinsichtlich der Eroberung Kabuls durch die Taliban am 15. August 2021 weihevoll an ihre Nation gewandt.

1.- Der Krieg in Afghanistan ist keine Antwort auf den 11. September, er war schon vor den Anschlägen geplant worden.

Diesen beiden Politikern zufolge hätte die US-Invasion Afghanistans im Jahr 2001 einzig und allein das Ziel gehabt, "diejenigen, die uns am 11. September 2001 angegriffen haben, zu verfolgen und sicherzustellen, dass Al-Kaida Afghanistan nicht mehr als Basis für erneute Angriffe nutzen kann" [1].

Naiz Naik wurde 2009 in seinem Haus ermordet.

Joseph Goebbels, der Propagandaminister des Dritten Reiches, soll gesagt haben, dass eine zehnmal wiederholte Lüge eine Lüge bleibt; Zehntausend mal wiederholt, wird sie zur Wahrheit". Aber die Fakten sind hartnäckig und möge es auch den Herren Macron und Biden missfallen, der Krieg von 2001 wurde Mitte Juli 2001 beschlossen, als die Berliner Verhandlungen zwischen den USA, dem Vereinigten Königreich einerseits und nicht der afghanischen Regierung, sondern den Taliban, andererseits, gescheitert waren. Pakistan und Russland haben an diesen geheimen Gesprächen als Beobachter teilgenommen. Die Taliban-Delegation reiste unter Verstoß gegen das Reiseverbot des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen in Deutschland ein. Nach dem Scheitern dieser Verhandlungen läutete der pakistanische Außenminister Naiz Naik, in sein Land zurückgekehrt, Sturm. Pakistan suchte dann nach neuen Verbündeten. Es bot China an, ihm eine Tür zum Indischen Ozean zu öffnen (was wir heute als Seidenstraße kennen). Die Vereinigten Staaten und das Vereinigte Königreich haben begonnen, Truppen in der Zone anzusammeln: 40.000 Mann in Ägypten und fast die gesamte britische Flotte im Oman-Meer. Erst nachdem dieser Aufmarsch stattgefunden hatte, fanden die Anschläge vom 11. September statt.

2.- Al-Qaida ist für die Angelsachsen keine Bedrohung, sondern ein Instrument

Präsident Biden sagte: "Unsere Mission, die terroristische Bedrohung durch Al-Kaida in Afghanistan zu verringern und Osama bin Laden zu töten, war ein Erfolg".

Alexander de Marenches hatte sich ausgedacht, wie die UdSSR gezwungen werden könnte, sich in Afghanistan zu verstricken

Es war jedoch der Direktor des französischen Auslandsgeheimdienstes, Alexandres de Marenches, der seinem US-Amtskollegen im Rahmen des Cercle Pinay [2] vorschlug, eine sowjetische Intervention in Afghanistan zu provozieren, um sie dort in die Falle zu locken [3]. Der nationale Sicherheitsberater von Präsident Carter, Zbigniew Brzeziński, holte in Beirut den antikommunistischen Milliardär Osama bin Laden ab und bat ihn, die Führung arabischer Söldner zu übernehmen, um eine terroristische Kampagne gegen die kommunistische afghanische Regierung zu führen [4]. Bin Laden war in Beirut, um den ehemaligen libanesischen Präsidenten Camille Chamoun, Mitglied der Globalen Antikommunistischen Liga zu treffen [5]. Washington hatte Bin Laden aus zwei Gründen ausgewählt: Erstens war er Mitglied einer geheimen Gesellschaft, der Bruderschaft der Muslimbrüder, was es ihm erlaubte, Kämpfer zu rekrutieren; Zweitens war er einer der Erben der größten Baufirma der arabischen Welt. In dieser Eigenschaft verfügte er über die Männer und das Know-how, um die unterirdischen Wasserläufe des Hindukusch in militärische Kommunikationswege umzuwandeln.

The Independent (London) feiert Osama bin Laden. Zur gleichen Zeit verteilte die Heritage Foundation (Washington), Präsident Reagans Think Tank, T-Shirts mit dem Slogan "Er kämpft für unsere Freiheiten".

In der Folge diente derselbe Osama bin Laden 1992-1994 dem bosnischen Präsidenten Alija Izetbegović als Militärberater. Seine Kämpfer folgten ihm dorthin. Sie gaben den Namen "Mudschaheddin" für den Namen "Arabische Legion" auf. Sein Lager wurde von russischen Kommandos besucht, die dort gefangen genommen wurden. Bevor sie jedoch verhaftet wurden, hatten sie Zeit gehabt, seinen Kommandoraum zu durchsuchen und festzustellen, dass alle Militärdokumente auf Englisch und nicht auf Arabisch [6] verfasst waren.

Die Arabische Legion von Osama bin Laden marschiert durch Bosnien und Herzegowina

Auch später nutzte Osama bin Laden seine Kämpfer für punktuelle Operationen. Er kontaktierte sie und wählte sie, seinen Bedürfnissen entsprechend, in seiner "Datei", auf Arabisch "Al-Qaida" (القاعدة‎) aus.

Es ist also unbestreitbar, dass Osama bin Laden viele Jahre lang ein Agent der Vereinigten Staaten war. Die USA behaupten jedoch, dass er sich gegen sie gewandt hätte, was durch nichts, absolut nichts, belegt ist. Wie dem auch sei, Osama bin Laden war aber schwer krank. Er brauchte täglich Pflege in einem sterilen Zimmer. Er wurde im Juli 2001 im US-Krankenhaus in Dubai betreut, wie es Le Figaro [7] enthüllte. Diese Information wurde von dem besagten Krankenhaus dementiert, wurde mir aber von Scheich Khalifa bin Zayed Al Nahyan (dem derzeitigen Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate) bestätigt, der mir versicherte, ihn dort in Anwesenheit des örtlichen CIA-Stationsleiters besucht zu haben. Schließlich wurde Osama bin Laden im Militärkrankenhaus von Rawalpindi (Pakistan) [8] behandelt, wo er im Dezember 2001 starb. Seine Bestattung fand in Afghanistan statt, an der zwei Vertreter des britischen MI6 teilnahmen, die einen entsprechenden Bericht abfassten.

Le Figaro : Die CIA traf bin Laden im Juli in Dubai

Was auch auf unbestreitbare Weise im Widerspruch zu der Theorie der Umkehrung von Osama bin Laden gegen seine CIA-Arbeitgeber steht, ist die Tatsache, dass er bis 1999 - also nach den ihm zugeschriebenen Anschlägen auf die Khobar Towers in Saudi Arabien und auf die US-Botschaften in Nairobi (Kenia) und Dar-es-Salam (Tansania) – über ein PR-Büro in London verfügte. Von diesem Büro aus rief er nämlich zum Dschihad gegen die Juden und Kreuzfahrer auf.

Die Tatsache, dass man zehn Jahre lang Aufzeichnungen von Personen gehört und gesehen hat, die behaupteten, Osama bin Laden zu sein, täuscht nur diejenigen, die daran glauben wollten: Die Schweizer Experten des Dalle Molle Institute für wahrnehmbare künstliche Intelligenz, die damals von großen Banken in heiklen Fällen benutzt wurden, waren unmissverständlich. Diese Aufnahmen sind Fälschungen (auch die vom Pentagon ausgestrahlte, in der er sich zu den Anschlägen vom 11. September bekennt) und entsprechen nicht dem echten Bin Laden. Wenn Gesichts- und Spracherkennung damals noch eine Spezialität war, ist sie heute eine gängige Technik. Sie können es selbst mit Software-Programmen, die man überall findet, überprüfen.

Nach bin Ladens Tod wurde Ayman al-Zawahiri zum Emir von Al-Kaida. Er übt dieses Amt immer noch aus. Letzterer - der die Ermordung des ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat überwachte - lebte mehrere Jahre nach 2001 in der US-Botschaft in Baku (Aserbaidschan) [9]. Zumindest in dieser Zeit wurde er von den US-Marines beschützt. Wir wissen nicht, wo er sich derzeit aufhält, aber es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass er nicht mehr unter US-Schutz steht.

3.- Die USA konzentrieren sich nicht auf die "Terrorismusbekämpfung", sondern finanzieren und bewaffnen den Terrorismus.

Präsident Biden hat in seiner Rede zum Fall Kabuls ausführlich erklärt, dass die Vereinigten Staaten nicht dazu da seien, Staaten aufzubauen, sondern nur um den Terrorismus zu bekämpfen.

Dieser Ausdruck "Terrorismusbekämpfung" wird seit 20 Jahren wiederholt, aber das verleiht ihm keinerlei Bedeutung. Terrorismus ist kein Gegner aus Fleisch und Blut. Das ist eine Kampfmethode. Alle Armeen der Welt können unter bestimmten Umständen darauf zurückgreifen. Während des Kalten Krieges benutzten ihn beide Blöcke oft gegeneinander.

Seitdem Präsident George W. Bush (der Sohn) den "Krieg gegen den Terrorismus" (also "Krieg gegen den Krieg") erklärt hat, hat der Einsatz dieser militärischen Technik stetig zugenommen. Der Westen denkt zuerst an die Anschläge in einigen großen Städten, aber das Schlimmste wurde mit der Gründung kleiner Terrorstaaten im Nahen Osten erreicht, die bis zum finsteren "Islamischen Staat der Levante" (Daesch) und heute dem Islamischen Emirat Afghanistans erweitert wurden.

Afghanen, Iraker, Libyer und Syrer glaubten zuerst an die US-amerikanische Narrative der Ereignisse, aber sie machen sich keine Illusionen mehr. Nach 20 Jahren Krieg erkannten sie, dass die USA ihnen nichts Gutes wollen. Washington bekämpft nicht den Terrorismus, sondern schafft, finanziert und bewaffnet Gruppen, die Terrorismus praktizieren.

4.- Die Taliban haben keinen Krieg geführt, sie haben das genommen, was die USA ihnen gegeben haben.

Die Präsidenten Macron und Biden geben Verwunderung vor über die "Eroberung Kabuls" durch die Taliban. Sie sagten: "Die afghanische politische Führung habe aufgegeben und sei aus dem Land geflohen. Die afghanische Armee sei zusammengebrochen, manchmal ohne den Versuch zu kämpfen". Aber wie sind sie denn geflohen, wenn nicht mit westlichen Militärflugzeugen? Und die afghanische Armee habe „nicht versucht manchmal zu kämpfen", das Gegenteil ist der Fall: Sie hat nur "manchmal" versucht, zu kämpfen. Man muss wissen, dass die afghanischen Grenzen zu den sichersten der Welt gehörten. US-Soldaten registrierten dort die Identität jedes Einzelnen mit elektronischen Mitteln, einschließlich mit einer Iris-Erkennung.

Die afghanische Armee bestand aus 300.000 Mann — also mehr als die französischen Armeen — und von den USA, Frankreich und anderen sehr gut ausgebildet. Sie war mit Hightech-Ausrüstung reichlich ausgestattet. Ihre ganze Infanterie hatte kugelsichere Westen und Nachtsichtsysteme. Sie hatte eine sehr kompetente Luftwaffe. Im Gegenteil, die Taliban haben nicht mehr als 100.000 Mann, also dreimal weniger. Es sind Bettler in Sandalen, mit Kalaschnikows. Sie hatten keine Luftwaffe – sie haben heute plötzlich eine mit ausgebildeten Piloten, die wer weiß woher kommen -. Wenn es Kämpfe gegeben hätte, wären sie mit Sicherheit besiegt worden.

Der Regimewechsel wurde unter Präsident Donald Trump beschlossen. Er sollte am 1. Mai stattfinden. Aber Präsident Joe Biden hat diesen Zeitplan geändert, um die Geschichte zu ändern. Er nutzte diese Frist, um Militärstützpunkte in den Anrainerstaaten einzurichten und mindestens 10 000 Söldner dorthin zu transportieren. Er mobilisierte die türkische Armee, die bereits im Land ist, von der aber niemand spricht. Sie hat bereits mindestens 2 000 Dschihadisten rekrutiert, die in Idlib (Syrien) lebten und engagiert noch andere.

Gulbuddin Hekmatyar erhält den Treueid von Rached Ghannouchi (derzeitiger Präsident der tunesischen Nationalversammlung) und den von Recep Tayyip Erdogan (derzeitiger türkischer Präsident).

Es ist wichtig sich daran zu erinnern, dass bereits während des Krieges gegen die Sowjets der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan Mitglied der Bruderschaft der Muslimbrüder und Anführer einer Miliz war, der Millî Görüş (die heute Moscheen in Deutschland und Frankreich eröffnet). In dieser doppelten Eigenschaft kniete er vor Gulbuddin Hekmatyar nieder, dem afghanischen Führer der Muslimbruderschaft und zukünftiger Ministerpräsident. Später trat Letzterer Al-Qaida bei, was ihn nicht davon abhielt, bei den afghanischen Präsidentschaftswahlen 2019 unter US-Schutz zu kandidieren.

Die Alliierten begannen vor einigen Monaten mit der Rückführung ihrer Staatsangehörigen. Sie glaubten, bis zum 11. September Zeit zu haben, oder mindestens bis zum 30. August Mitternacht. Aber Washington hat darüber anders entschieden, indem es den 15. August, das Datum des indischen Nationalfeiertags, wählt. Eine Warnung an New Delhi, das nicht schätzt, dass die Paschtus von Präsident Ghani durch die Paschtus des Emir Akhundzada ersetzt werden, während sie andere Stämme unterstützen.

Die Panikszenen, die wir auf den Flughäfen von Kabul jetzt gesehen haben, erinnern uns an die Szenen von Saigon während der US-Niederlage in Vietnam. Das ist in der Tat völlig identisch. Die meisten Afghanen, die sich an den Flugzeugen festhielten, sind keine Übersetzer der westlichen Botschaften, sondern Agenten der „Operation Omega", die unter Präsident Obama [10] inszeniert wurde. Sie sind Mitglieder der Khost Protection Force (KPF) und der Nationalen Direktion für Sicherheit (NDS), Hilfstruppen der Aufstandsbekämpfung, wie die Vietnamesen der „Operation Phoenix“. Sie waren damit beauftragt, Afghanen zu foltern und zu ermorden, die gegen die ausländische Besatzung waren. Sie haben so viele Verbrechen begangen, dass die Taliban im Vergleich zu ihnen, Ministranten sind [11].

Bald werden wir in Afghanistan eine ganz andere Landschaft sehen.

5- Die USA haben Afghanistan nicht an China verloren, sondern zwingen chinesische Unternehmen, ihren Schutz zu akzeptieren.

Die USA haben in Afghanistan nichts verloren, weil sie dort keinen Frieden schaffen wollen. Sie haben nichts mit der Million Toten zu tun, die sie in 20 Jahren verursacht haben. Sie wollen nur, dass diese Region instabil ist, dass keine Regierung die Ausbeutung der natürlichen Reichtümer kontrollieren kann. Sie wollen, dass die Unternehmen, egal aus welchen entwickelten Ländern sie kommen, sie nur nutzen können, wenn sie ihren Schutz akzeptieren.

Das ist das von Hollywood weit verbreitete Schema der globalisierten Welt, geschützt von einer Umfassungsmauer, indem dann Spezialeinheiten im Ausland die Ausbeutungsstätten in wilden Gebieten überwachen werden.

Der Assistent von Admiral Cebrowski hat dessen Denkweise vereinfacht dargelegt, wie die US-Armeen den Erfordernissen des Finanzkapitalismus angepasst werden.

Diese Strategie wurde von George W. Bushs Verteidigungsminister Donald Rumsfeld und Admiral Arthur Cebrowski, der bereits die US-Armeen auf Informatik umgestellt hatte, auf den neuesten Stand gebracht. Sie wurde am 11. September 2001 zur Denkweise des US-Generalstabs. Sie wurde durch Cebrowskis Stellvertreter Thomas Barnett mit seinem Buch The Pentagon’s New Map [12] bekannt.

Es ist dieser Paradigmenwechsel, den Präsident Bush als "endlosen Krieg" bezeichnete. Mit diesen Worten meinte er, dass die Vereinigten Staaten ewig gegen den Terrorismus kämpfen oder vielmehr terroristische Gruppen für immer instrumentalisieren würden, um jede politische Organisation in diesen Regionen zu verhindern.

Ja, chinesische Unternehmen betreiben bereits Bergbau in Afghanistan, aber von nun an müssen sie einen Tribut an die Vereinigten Staaten zahlen, oder werden Ziele von Terroranschlägen. Das ist Erpressung, ja und?

6.- Der Westen verteidigt nicht die Aufklärung gegen den Obskurantismus, sondern manipuliert sie ohne jede Hemmung.

Die First Lady der Vereinigten Staaten, Laura Bush, brachte uns alle zum Weinen, als sie uns die Geschichte von kleinen Mädchen erzählte, die von den Taliban massakriert wurden, weil sie es gewagt hatten, sich mit rotem Nagellack zu schminken. Aber die Wahrheit ist eine ganz andere.

Als Präsident Carter, Zbigniew Brzeziński und Alexander de Marenches 1978 die afghanischen Islamisten unterstützten, kämpften sie gegen die Kommunisten, welche Schulen für Mädchen öffneten. Weil für sie der Kampf gegen die Verbündeten der UdSSR über die Menschenrechte ging. Ebenso unterstützen Präsident Biden und sein Staatssekretär Antony Blinken heute die Taliban, weil für sie die Kontrolle des Zugangs zu den natürlichen Ressourcen des erweiterten Nahen Ostens über den Menschenrechten steht. Und sie tun dasselbe im Irak, in Libyen und in Syrien.

Der pakistanische General Muhammad Zia-ul-Haq, der Milliardär Osama bin Laden, der ägyptische Arzt Ayman al-Zawahiri, der türkische Milizionär Recep Tayyip Erdogan und der tunesische Religionslehrer Rached Ghannouchi sind Mitglieder der Bruderschaft der Muslimbrüder.

Die USA haben Islamisten nicht nur in Kriegsländern unterstützt. So haben sie in Pakistan General Muhammad Zia-ul-Haq, Mitglied der Bruderschaft der Muslimbrüder, in Pakistan an die Macht gebracht, damit sein Land als Rückgrat für antisowjetische Kämpfer dient. Er stürzte die Demokratie, erhängte Präsident Zulfikar Ali Bhutto und stellte die Scharia wieder her. Die Tochter von Präsident Bhutto, Benazir Bhutto, die in den 90er Jahren Premierminister Pakistans war, wurde auch von den Taliban ermordet.

Es ist unnötig, auf die Verbrechen der westlichen Aufstandsbekämfung zurückzukommen, die Panik ihrer Mitarbeiter auf den Flughäfen von Kabul genügt.

Während Islamismus und Säkularismus dazu benutzt wurden, die Afghanen zu manipulieren und dem Westen Geschichten aufzubinden, beruht das politische Leben in Afghanistan nicht auf diesen Konzepten, sondern in erster Linie auf ethnischen Spaltungen. Es gibt etwa 15 ethnische Gruppen, von denen die zahlreichste, die Paschtunen, ebenfalls stark in Pakistan angesiedelt ist. Dieses Land bleibt Stammesland und ist noch keine Nation. Andere Ethnien werden von anderen Ländern der Region unterstützt, weil sie auch bei ihnen präsent sind.

7. - Frankreich hat nicht immer die Verbrechen der USA in Afghanistan unterstützt, sondern nur seit Präsident Sarkozy.

Laut Präsident Emmanuel Macron: "Präsident Jacques Chirac hat bereits im Oktober 2001 die Teilnahme Frankreichs an der internationalen Aktion beschlossen, aus Solidarität mit unseren amerikanischen Freunden und Verbündeten, die gerade einen schrecklichen Angriff auf ihrem Boden erlebt haben. Mit einem klaren Ziel: eine terroristische Bedrohung zu bekämpfen, die direkt gegen unser Territorium und das unserer Verbündeten gerichtet war, von Afghanistan aus, das zum Refugium des islamistischen Terrorismus geworden ist" [13].

Das ist eine lustige Art und Weise, einen für Frankreich typischen Konflikt auszulöschen. Im Oktober 2001 sprach sich Präsident Chirac vehement dagegen aus, dass die französische Armee an der angelsächsischen Besetzung Afghanistans teilnimmt. Er hat eine Entsendung nur im Rahmen der Resolution 1386 des UN-Sicherheitsrates genehmigt. Die französischen Soldaten standen zwar unter dem Kommando der NATO, aber im Rahmen der Internationalen Hilfs- und Sicherheitstruppe (ISAF). Sie waren nur an der Unterstützung des Wiederaufbaus beteiligt. Sie machten keine Gefangenen, verhafteten aber möglicherweise Kämpfer, die sie sofort der afghanischen Regierung übergaben. Es ist Präsident Nicolas Sarkozy, der diesen Status änderte und Frankreich an den Verbrechen der Vereinigten Staaten mitschuldig machte. Aufgrund dieser Veränderung wird Frankreich derzeit Mitglieder der "Khost Protection Force (KPF) und der Nationalen Direktion für Sicherheit (NDS)" in das Ausland schmuggeln. Und Frankreich wird wahrscheinlich den Preis dafür bezahlen.

Übersetzung
Horst Frohlich
Korrekturlesen : Werner Leuthäusser

[1Ansprache von Joe Biden zu Afghanistan“, von Joseph R. Biden Jr., Übersetzung Horst Frohlich, Voltaire Netzwerk, 16. August 2021.

[2« Les gentlemen du Cercle Pinay », Réseau Voltaire, 11 mars 2004. [Die Gentlemen des Cercle Pinay. In den 70er und 80er Jahren traf sich eine informelle Gruppe westlicher Geheimdienstchefs um den ehemaligen französischen Ratspräsidenten Antoine Pinay. Dieser Kreis hatte Kontakte zu den damaligen Denkfabriken und Pressekonferenzen. Er organisiert Kampagnen zur Verunglimpfung der Sowjetunion und zur Destabilisierung der europäischen sozialistischen Führer. Im politischen Ruhestand, führt Antoine Pinay eine zweite Karriere zur Verteidigung der Apartheid in Südafrika und des christlichen Westens". ]

[3Dans le secret des princes, Christine Ockrent & Alexandre de Marenches, Stock (1986).

[4Brzezinski: "Ja, die CIA kommt nach Afghanistan, bevor die Russen... »“, von Zbigniew Brzeziński, Übersetzung Horst Frohlich, Nouvel Observateur (France) , Voltaire Netzwerk, 15. Januar 1998.

[5« La Ligue anti-communiste mondiale, une internationale du crime » [Die WACL, die Weltweite Antikommunistische Liga, ein internationaler Verbrecherverein], par Thierry Meyssan, Réseau Voltaire, 12 mai 2004.

[6Gespräch des Autors im Jahr 2003 mit einem KGB-Offizier, der an dieser Operation beteiligt war.

[7La CIA a rencontré Ben Laden à Dubaï en juillet », par Alexandra Richard, Le Figaro, 31 octobre 2001.

[8« Hospital Worker : I Saw Osama », CBS Evening News, 28 janvier 2002.

[9Classified Woman : The Sibel Edmonds Story : A Memoir, Sibel Edmonds (2012).

[10Obama’s Wars, Bob Woodward, Simon & Schuster (2010.

[11« Armed Governance: the Case of the CIA-Supported Afghan Militias », Antonio De Lauri & Astri Suhrke, in Afghanistan: Militias Governance and their Disputed Leadership. Taliban, ISIS, US Proxy Militais, Extrajudicial Killings, War Crimes and Enforced Disappearances, Musa Khan Jalalzai, Vij Books India Pvt Ltd (2020).

[12Die Rumsfeld/Cebrowski Doktrin“, von Thierry Meyssan, Übersetzung Horst Frohlich, Korrekturlesen : Werner Leuthäusser, Voltaire Netzwerk, 25. Mai 2021.

[13« Allocution d’Emmanuel Macron sur l’Afghanistan » [Rede von E. Macron zu Afghanistan], par Emmanuel Macron, Réseau Voltaire, 16 août 2021.