Neue Schritte zur "Stärkung des Bündnisses" wurden durch die in Brüssel im Nordatlantikrat versammelten Verteidigungs-Minister der NATO beschlossen. In erster Linie an der Ostfront, mit der Bereitstellung der neuen "Abschreckungs-Kräfte" in Estland, Lettland, in Litauen und Polen, zusammen mit einer NATO-Präsenz in allen osteuropäischen Ländern mit Landes- und Marine-Manövern. Im Juni werden vier voll funktionsfähige multinationale Bataillone in der Region bereitgestellt werden.

Gleichzeitig wird die Marine-Präsenz der NATO im Schwarze Meer verstärkt. Darüber hinaus wird die Schaffung eines multinationalen Kommandos der Spezialkräfte eingeleitet, anfänglich gebildet aus belgischen, dänischen und niederländischen Truppen. Der Nordatlantikrat grüßt endlich Georgien für seinen Fortschritt im Gang, der seinen Eintritt in das Bündnis gestatten wird, als drittes Land in der NATO (mit Estland und Lettland) das direkt an Russland grenzt.

An der Süd Front, ganz an die orientalische, insbesondere durch die Russland-NATO Konfrontation an Syrien gebunden, kündigte der Nordatlantikrat eine Reihe von Maßnahmen an zur "Abwehr der Bedrohungen aus dem Nahen Osten und aus Nordafrika und für die Stabilität über unsere Grenzen hinaus“.

Mit dem Kommando der alliierten Joint Force in Neapel steht die Drehscheibe für den Süden, mit rund 100 Militär-Mitarbeitern. Sie hat die Aufgabe die "Bedrohungen aus der Region zu bewerten und ihnen gemeinsam mit Partnerorganisationen und Nationen zu widerstehen. Sie wird Spion-Awacs-Flugzeuge und Drohnen haben, die in Sigonella (Sizilien) schnell einsatzfähig werden.

Für die militärischen Einsätze stehen die "Response Force" der NATO mit 40.000 Soldaten bereit, besonders die "Spitzenkraft mit sehr hoher Einsatzgeschwindigkeit»

Die Drehscheibe für Süden - erklärt der Generalsekretär Jens Stoltenberg - wird die Fähigkeit der NATO erhöhen, um „Krisen vorauszusehen und zu verhindern.“ Das heißt, sobald die Drehscheibe eine Krise im Nahen Osten, in Nordafrika oder anderswo, "erwartet", wird die NATO "vorbeugende" militärische Interventionen durchführen können. Das Atlantische Bündnis funktioniert auf diese Weise komplett gemäß der Doktrin des "Falken" Bush mit Präventivkrieg.

Die ersten, die eine Stärkung der NATO wollen, vor allem eine anti-russische, sind jetzt die europäischen Regierungen der Allianz, die sich doch im Allgemeinen in "Tauben"-Gewand zeigen. In der Tat fürchten sie, überwältigt oder an den Rand gedrängt zu werden, wenn die Trump-Verwaltung direkte Verhandlungen mit Moskau eröffnet.

Die Regierungen des Ostens sind besonders aktiv. Warschau begnügt sich nicht mit der 3., von der Obama-Regierung nach Polen gesendeten Panzerbrigade und fordert von Washington, durch den einflussreichen Kaczynski vermittelt, von dem "nuklearen Schild" der USA beschützt zu werden, d.h. auf Russland gerichtete amerikanische Atomwaffen auf seinem Boden zu haben.

Kiew hat die Offensive im Donbass gegen die Russen der Ukraine entweder durch Bombardements aktiviert, oder durch die systematische Ermordung von Führern des Widerstandes mit Attentaten, hinter denen auch westliche Geheimdienste stecken. Zur gleichen Zeit verkündete Präsident Poroschenko ein Referendum für den Beitritt der Ukraine zur NATO.

Und es war der griechische Premierminister Alexis Tsipras, der selbst Hand anlegte: mit einem Staatsbesuch in Kiew am 8. und 9. Februar, drückte er Präsident Poroschenko eine "starke Unterstützung von Griechenland“ aus, „zur Souveränität und territorialen Unversehrtheit und Unabhängigkeit der Ukraine" und dementsprechend das Nichtanerkennen dessen, was Kiew die "illegale russische Annexion der Krim“ nennt. Die Tagung, sagte Tsipras, wird den Grundstein für "jahrelange enge Zusammenarbeit zwischen Griechenland und der Ukraine" legen, und helfen "Frieden in der Region zu erreichen".

Übersetzung
Horst Frohlich
Quelle
Il Manifesto (Italien)