Herr Präsident,

Die Unterzeichner dieses Schreibens wenden sich an den Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Sie wollen dem Oberbefehlshaber der Streitkräfte auch sagen, wie sehr sie durch seine Haltung gegenüber dem Stabschef der französischen Armeen entsetzt wurden.

Wir sind Offiziere aller Ränge und verschiedener Armeen, die den aktiven Dienst verlassen haben. Wir haben kein Mandat; Wir erheben keinen Anspruch darauf, im Namen der Armee, dieser "großen stummen" [„la grande muette“], zu sprechen Wir schätzen jedoch als unsere Pflicht, Ihnen unsere Empörung mitzuteilen und Ihnen zu sagen, was viele von unseren jungen Kameraden, unsere aktiven Waffenbrüder fühlen, ohne es ausdrücken zu können.

Die Armee ist vielleicht stumm, aber sie ist weder taub noch blind, noch leidet sie unter Gedächtnisschwund. Sie war nicht taub, als sie Ihre Wahlversprechen hörte und daran glaubte. Sie war nicht blind, als Ihr erster Schritt war, ans Bett ihrer Verwundeten zu gehen. Sie schätzte das Symbol Ihrer Wahl des Kommandofahrzeuges am Tag Ihres Funktionseintrittes, sie war durch das Bild der restaurierten Autorität, die Sie zeigen wollten, beeindruckt. Sowohl Ihre Worte, als auch die Symbole, die Sie gewählt haben, schienen so Ihr Verständnis für die Streitkräfte und die Priorität zu zeigen, die Sie Ihr im aktuellen Kontext widmen würden.

Aber war das alles nur Versprechen, Worte und Handhabung der Symbole? Wir haben das Recht jetzt die Frage zu stellen, weil wir hörten, was Sie im Hotel de Brienne gegen den Stabs-Chef der Armeen öffentlich gesagt haben, am Vorabend der Zeremonien vom 14. Juli. Das wird lange in Erinnerung bleiben.

"Ich denke, meinerseits, dass es nicht würdig sei, manche Debatten auf dem öffentlichen Platz zur Schau zu stellen... »

Aber ist es dann wirklich würdig, zurechtzuweisen, nicht nur in aller Öffentlichkeit, sondern auch vor seinen Unterstellten, einen großen militärischen Führer, über Bemerkungen, die Mitgliedern eines parlamentarischen Ausschusses bestimmt waren, während einer Anhörung, die vertraulich sein sollte? Erfüllte der CEMA [chef d’État-Major des armées] nicht seine Pflicht, als er vor der nationalen Vertretung des Staates der Streitkräfte ehrlichen Bericht erstattete? Diese öffentliche Demütigung ist ein Fehler, Herr Präsident.

„Ich habe Verpflichtungen übernommen... »

Aber dann, nachdem Sie den CEMA ein Jahr verlängert hatten, was er loyal akzeptierte, speziell um Ihre Verpflichtungen der Kampagne zu erfüllen, warum ihm vorwerfen sich zu weigern, Ihre Dementis zu unterstützen? Wie können Sie glauben, dass er akzeptieren würde sich zu fügen und so das Vertrauen seiner Untergebenen zu verlieren? Diese Verleugnung ist ein Fehler, Herr Präsident.

"Ich bin euer Anführer"

Alle Soldaten wissen es und sind verärgert, dass Sie sie daran erinnern. Aber dann, wäre es aber, dass Sie sich dessen nicht sicher sind? In diesem Fall würde dieser Zweifel Sie ehren, weil er zeigen würde, dass Sie den Unterschied zwischen dem gesetzlichen Führer und dem wirkliche Chef gefühlt haben: derjenige, der den Beruf der Waffen kennt, respektiert seine Männer und gewinnt im Gegenzug ihre Achtung; derjenige, der zuerst begonnen hat zu gehorchen, hat gelernt, zu kommandieren. Wenn Ihre Jugend auch eine wunderbare Sache ist, hat Sie Ihnen nicht die Erfahrung des Waffendienstes mitgegeben. Niemand wirft Ihnen das vor, aber es verlangt ein Minimum an Demut: Ein Kommandeur ist kein "Manager". Dieser Mangel an Demut ist ein Irrtum, Herr Präsident.

"Die Verpflichtungen, die ich vor unseren Mitbürgern und vor den Armeen eingehe, werde ich erfüllen..." »

Wir bitten ja nur, es zu glauben, aber bis jetzt halten Sie sie nicht, und unsere Feinde werden nicht ein weiteres Jahr warten, um die Unseren zu besiegen. Was das Argument angeht, das Sie dem Land ankündigen, dass die angekündigten Haushaltskürzungen keinen Einfluss auf das Leben unserer Soldaten haben, ist unaufrichtig und Sie wissen es. Es wurde schon durch Ihre Vorgänger seit Jahrzehnten benutzt und es ist die Ursache für viele Verzögerungen, Einschränkungen oder sogar Kündigungen von Programmen, verantwortlich für den aktuellen Zusammenbruch unserer Ausstattung; eine Situation, die unsere Männer täglich hart unter den Bedingungen des Krieges zu spüren bekommen. In Wirklichkeit setzen Sie unsere Streitkräfte in eine noch gespanntere Lage, Sie wissen es, und Sie manipulieren die Wahrheit. Diese Manipulation ist ein Fehler, Herr Präsident.

"Ich brauche, in dieser Hinsicht, absolut keinen Druck und keinen Kommentar"

Würden Sie den Bericht als "Druck" oder "Kommentar" einschätzen, den der Chef des Stabes dem parlamentarischen Ausschuss wahrheitsgetreu und loyal vorgelegt hat? Sollte der CEMA also der nationalen Vertretung nur glattpolierte und gut formatierte Worte an Ort und Stelle der Realität präsentieren? Was für ein Kaporalismus, welch ein Mangel an Achtung für ihn und für sie. Welch Verachtung gegenüber den wirklichen Problemen, die unsere Streitkräfte zu bewältigen haben! Diese Verachtung ist ein Fehler, Herr Präsident.

"Ich liebe das Gefühl der Pflicht, ich liebe das Gefühl der Zurückhaltung..."

Ihre Pflicht war genau, Zurückhaltung gegenüber Ihrem großen Untergeordneten zu üben; die scharfen Worte, die er verwendete, waren nicht an Sie gerichtet, Sie wussten es. Nichts zwang Sie, einen Vertraulichkeitsbruch öffentlich zu machen und ihn als gewalttätige Schmährede gegen ihn auszubeuten. Wo bleibt die Zurückhaltung, als ein paar Tage später, so als ob das noch nicht genügte, Sie in der Presse deklarierten, dass "das Interesse der Streitkräfte gegenüber den industriellen Interessen Vorrang haben muss", was impliziert, dass die Sorge des CEMA anlässlich der Veralterung der Bestückung von dem Militär-Industrie-Lobby zugeflüstert wurde? Das ist niedrig, es ist Ihrer nicht würdig, Herr Präsident. Wo bleibt die Zurückhaltung, wenn Sie, in der gleichen Zeitschrift hinzufügen, als Sie von General De Villiers sprachen, dass er Ihr volles Vertrauen hat: "aber unter der Bedingung, dass er die Befehlskette und deren Funktionsweise in der Republik und in der Armee kennt"? Wo bleibt die Zurückhaltung bei solchen an einen Mann gerichteten Worten, der seit vierzig Jahren den Waffen von Frankreich dient, wenn Sie sie erst seit zwei Monaten entdecken?

Abschließend werden Sie verstehen, Herr Präsident, dass Ihre öffentliche Rede über General De Villiers nicht nur diesen großen Diener von Frankreich und unsere Streitkräfte erreicht hat, sondern auch eine große Anzahl von Soldaten, die, wie wir, uns gedemütigt fühlen. Die Wunde ist tief. Deshalb, und weit entfernt von den unzähligen politischen, technischen oder einfach umstrittenen Kommentaren, glauben wir, dass es unsere Pflicht ist, Sie aus dem Herzen anzusprechen. Sie hatten mit den Symbolen einen guten Start gemacht, und wir glaubten Ihrem Wort; Aber heute hat es sich in unnötig destruktive Worte verwandelt und Ihre jüngsten Liebes-Erklärungen in Istres werden nur als Worte wahrgenommen, um nicht zu sagen, als Kommunikation.

Ja, Herr Präsident, halten Sie Ihr Wort zurück und zügeln Sie es, damit es wieder das Wort wird, das gegebene Wort, das Wort das man hält: dem wir wieder glauben können. Lassen Sie die Symbole und die Reden, und nehmen Sie konkrete Maßnahmen für Ihre Militärs. Sie sind ihr verfassungsmäßiger Führer, seien Sie es in ihrer Lebenswirklichkeit, hören Sie ihnen zu, respektieren Sie sie.

Général de brigade aérienne (2S) Diamantidis
Général de division aérienne (2S) Tsédri
Général de division aérienne (2S) Champagne
Général de brigade Gendarmerie (2S) De Cet
Général de brigade Terre (2S) Reydellet
Colonel Terre (ER) Wood
Colonel Terre (ER) Lerolle
Colonel Terre (ER) Noirot
Colonel Terre (ER) Aubignat
Colonel Air (ER) Piettre
Colonel Air (ER) Populaire
Médecin en chef (H) Reynaud
Lieutenant-Colonel Air (ER) Delalande
Chef de bataillon Terre (ER) Gouwy
Capitaine Terre (ER) Diamantidis