Bei einem TV-Interview bestätigte der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan am 20. November 2013 sein Projekt, die staatliche Kontrolle des Schulsystems wieder zu übernehmen. Bei dieser Gelegenheit schrieb er deutlich der islamistischen Fethullah Gülen-Bewegung, Hizmet, die Schuld zu, über viele Schulen zu verfügen, die Vorbereitungskurse für Hochschulen und Universitäten anbieten.

Herr Erdoğan, ein "ehemaliger" Muslim Bruder, ist durch die Vereinigung innerhalb der AKP der verschiedenen islamistischen umstürzlerischen Parteien, einschließlich der von Fethullah Gülen an die Macht gekommen. Zudem hat der Premierminister bereits öffentlich seinen Stellvertreter Bülent Arınç kritisiert, bekanntlich Anhänger der Hizmet und auch von Präsident Abdullah Gül.

Herr Erdoğan setzt auf den reduzierten politischen Einfluss von Fethullah Gülen. Der Meister wäre nicht mehr in der Lage, die Präsidentschaftswahl maßgeblich beeinflussen zu können. Gleichzeitig hat die AKP eine Kampagne gegen Bülent Keneş begonnen, den Chefredakteur der von Hizmet herausgegebenen Zeitschrift in Englisch, Today’s Zaman.

Angesichts seiner internationalen Erfolglosigkeit scheint Recep Tayyip Erdoğan nun seine Energie der Wiedergewinnung der Kontrolle über seine parlamentarische Mehrheit zu widmen.

Übersetzung
Horst Frohlich