Die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) wurde 1997 gegründet, um die Umsetzung der Pariser Konvention zu überprüfen. 2013 erhielt sie den Friedensnobelpreis, als sie die Zerstörung des syrischen Chemiewaffenarsenals überwachte, nachdem Damaskus der Konvention beigetreten war.

 Am 7. April 2018 beschuldigten die Armee des Islam, die Weißhelme und die französische Regierung Syrien des Einsatzes chemischer Waffen in Douma (Ost-Ghouta).
 In der Nacht vom 13. auf den 14. April 2018 bombardierten die Vereinigten Staaten, Großbritannien und Frankreich Syrien als Vergeltung.
 Am 1. März 2019 veröffentlichte die OPCW einen Bericht über den Fall. Obwohl sie Syrien nicht beschuldigte, machte sie die gegen Syrien erhobenen Vorwürfe glaubwürdig. Russland präsentierte dann 17 Augenzeugen, die die westliche Version widerlegten.
 Im Juni 2018 hat die OPCW auf französischen Vorschlag ihre Satzung so geändert, dass die Generalversammlung mit einfacher Mehrheit Beschlüsse fassen kann (die mathematisch vom Westen gehalten wird). So schuf sie einen Untersuchungsmechanismus, der die Fähigkeit hatte, Schuldige zu bezeichnen.
 Im Oktober 2019 enthüllte Wikileaks eine interne OPCW-E-Mail, die von Inspektor Ian Henderson verfasst wurde und die Aufrichtigkeit des offiziellen Berichts in Frage stellte. Dieses Dokument wurde von einer unabhängigen internationalen Kommission, der auch der ehemalige Direktor der OPCW, José Bustani, angehörte, beglaubigt.
 Es stellte sich heraus, dass diese E-Mail zuerst versteckt und dann vom Stabschef des Generaldirektors der Organisation, dem französischen Diplomaten Sébastien Braha, aus den OPCW-Archiven auch gelöscht worden war.

Am 8. April 2020 veröffentlichte das neue Untersuchungs- und Identifizierungsteam (Investigation and Identification Team - IIT) der reformierten OPCW, unter der Leitung des ehemaligen mexikanischen PRI-Präsidenten Santiago Oñate Laborde, einen Bericht, in dem die syrische Luftwaffe beschuldigt wurde, am 24. und 30. März 2017 Sarin Gas in Latamné und am 25. März 2017 Chlorgas verwendet zu haben. Er behauptet nicht nur, dass es diese Verbrechen gegeben habe, sondern leitet ausdrücklich daraus ab, dass Präsident Baschar al-Assad persönlich dafür verantwortlich sei.

Ein zweiter Bericht wird voraussichtlich in Kürze veröffentlicht werden, in dem der Anschlag in Douma am 7. April 2018 neu geschrieben wird.

Syrien und Russland haben gegen diese Manipulation protestiert. Die Europäische Union forderte ihrerseits die internationale Gemeinschaft auf, "den Bericht ordnungsgemäß zu überprüfen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen".

Übersetzung
Horst Frohlich