Die Klima-Uhr, die Minister Roberto Cingolani an der Fassade des Ministeriums für den ökologischen Wandel aufgestellt hat, hat mit dem Countdown begonnen: Es fehlen weniger als 7 Jahre bis zur klimabedingten durch die globale Erwärmung verursachte Katastrophe. Die Uhr wird auf die Prognosen des MCC-Instituts in Berlin [1] eingestellt und nicht auf die des IPCC (UN-Kommission für Klimaänderungen [2]). Sie berechnet, dass die globale Durchschnittstemperatur, die seit dem vorindustriellen Niveau von 1750 um etwa 1 °C gestiegen ist, bis 2050 (d. h. innerhalb von drei Jahrhunderten) um 1,5 °C ansteigen könnte, was hauptsächlich auf CO2 (Kohlendioxid) zurückzuführen ist, das durch menschliche Tätigkeiten in die Atmosphäre eingeführt wird, was zu einer Intensivierung des Treibhauseffekts führt. Nach Ansicht von Wissenschaftlern der Vereinten Nationen ist der sekundäre Beitrag zur globalen Erwärmung die intensivere Aktivität der Sonne, die für andere Wissenschaftler im Gegenteil die Hauptursache ist.

Im PreCop in Mailand, dessen Hauptorganisator Minister Cingolani war, wurde der komplexe wissenschaftliche Rahmen des Klimawandels und seiner Umweltfolgen mit Katastrophenfilmtechniken inszeniert. Angesichts der "wissenschaftlichen" Vorhersage, dass der Planet Erde in sieben Jahren von der Klimakatastrophe überschwemmt sein wird, haben die 400 jungen Menschen, die Cingolani aus der ganzen Welt in Mailand versammelt hat, gefordert, dass die fossilen Quellenindustrie vor 2030 eingestellt werde und dass die Regierungen ihre Finanzierung jetzt einstellen und sie durch grüne Quellen ersetzen, die kein CO2 ausstoßen. Minister Cingolani hat sich verpflichtet, dieses Ziel zu erreichen. Dies wäre in der Tat möglich, wenn Italien einen strategischen Plan hätte, um ein integriertes Energiesystem zu schaffen, das auf solarthermischer und vor allem thermodynamischer Solarenergie (mit Spiegeln, die die Sonnenstrahlen konzentrieren) und auf großen Windparks, vor allem Offshore-Windparks (mit Windturbinen in wenig tiefen Gewässern oder auf schwimmenden Basen) basiert. Das innovative Projekt der thermodynamischen Solarenergie, das von Nobelpreisträger Carlo Rubbia entwickelt wurde und mit dem ein Drittel des italienischen Strombedarfs mit einigen emissionsfreiem Solarkraftwerk erzeugt werden hätte können, wurde absichtlich begraben, und diese Technologie wird nun in China eingesetzt. Die Errichtung von Offshore-Windparks wird so weit vereitelt, dass es nur einen einzigen in Taranto gibt.

Aber die "Lösung", die hat Minister Cingolani: sie ist atomar. Cingolani hat dies offen und polemisch erklärt, als er von Matteo Renzi in die Schule der Politischen Bildung von Italia Viva eingeladen wurde [3]. Der Minister leitete daher ein Kolloquium zur Unterstützung der Kernenergie. Nicht zufällig nach einem Treffen mit John Kerry, dem Sondergesandten des US-Präsidenten für Klimamanagement, der als Gegner zum Unterstützer der Atomenergie umgedreht wurde. Matteo Salvini stellte sich sofort hinter Cingolani und sagte: "Ein Atomkraftwerk in der Lombardei? Wo ist das Problem? ». Auch in Italien hat sich also die mächtige Atomlobby etabliert, die in der EU bereits ein erstes und grundlegendes Ergebnis erzielt hat: Das von der Europäischen Kommission beauftragte Gemeinsame Forschungszentrum hat die Kernenergie in die von der Europäischen Union unterstützten und finanzierten "grünen Energiequellen" aufgenommen, um die CO2-Emissionen bis 2050 zu beseitigen.

Damit belebt die EU die Atomindustrie zu einer Zeit, zu der sie sich aufgrund steigender Kosten und technischer Probleme in einer tiefen Krise befindet. Während Solarkraftwerke ohne zusätzliche Kosten und gefährliche Emissionen mehr Strom erzeugen können als Atomkraftwerke, wird nur für die vorläufige Lagerung der enormen Menge radioaktiver Abfälle aus Kernkraftwerken der EU vorgesehen; Ausgaben in Höhe von 420-570 Mrd. Euros. Hinzu zu dieser enormen Zahl kommt die, die für die Stilllegung der Kraftwerke selbst erforderlich ist, von denen die Mehrheit die Altersgrenze von 35 Jahren erreicht oder überschritten hat und immer teurer und gefährlicher wird. Inzwischen hat die Internationale Atomenergie-Organisation die Einleitung von mehr als einer Million Tonnen radioaktivem Wasser ins Meer genehmigt, das nach dem Unfall von 2011 im Kernkraftwerk Fukushima angesammelt wurde. Mit dem Ergebnis, dass die Krebstoten durch diese "grüne Energiequelle" zunehmen werden.

Übersetzung
Horst Frohlich

[1Im Gegensatz zu dem, was der Name zu sagen scheint, ist dieses Institut kein Gremium für wissenschaftliche Forschung, sondern ein politischer Think Tank. Hinweis des Voltaire Netzwerks.

[2Insbesondere ist der Zwischenstaatliche Ausschuss für Klimaänderungen (IPCC) ein Gremium der Weltorganisation für Meteorologie unter der Schirmherrschaft des Umweltprogramms der Vereinten Nationen. Es wurde auf Anregung von Margaret Thatcher (Premierministerin des Vereinigten Königreichs) gegründet. Es ging ihr darum, den britischen Kohlebergarbeitergewerkschaften entgegenzuwirken und gleichzeitig die Kernenergie als saubere Energiequelle zu unterstützen. Die Wissenschaftler, die dort sitzen, tun dies nicht als Wissenschaftler, sondern als Beamte, die die Regierung ihres Landes vertreten. Der IPCC ist keine wissenschaftliche, sondern eine politische Instanz. Er ist nicht fähig, die eine oder andere Theorie zu kritisieren, sondern nur einen "Konsens" über die wissenschaftliche Formulierung öffentlicher Politik zu erarbeiten. Lesen Sie "Den Klima-Vorwand“ (dreiteiligen Studie) von Thierry Meyssan, Оdnako (Russland), Voltaire Netzwerk, 20. April 2010. Hinweis des Voltaire Netzwerks.

[3Italia Viva ist die politische Partei, die von Matteo Renzi gegründet wurde. Hinweis des Voltaire Netzwerks.