Samantha Power, Direktorin von USAID, traf am 60. Tag des Krieges in Gaza ein. Sie kündigte sofort an, dass die USA zusätzliche 26 Millionen Dollar für Gaza bereitstellen würden, zusätzlich zu den 100 Millionen Dollar, die Präsident Joe Biden bereits angekündigt hatte.

☞ Samantha Power machte sich 2002 einen Namen, als sie das Buch "A Problem from Hell: America in the Age of Genocide" schrieb. Darin beschreibt sie die Arbeit von Raphael Lemkins beim Völkerbund für die Anerkennung des Völkermords an den Armeniern und Assyrern. Sie schließt mit dem Wunsch, dass die Vereinigten Staaten ihre Arbeit wieder aufnehmen, aber sie erwähnt nicht die zahlreichen Völkermorde, in die Washington verwickelt ist. Professor Edward Herman fasste ihre Arbeit folgendermaßen zusammen: "Für sie sind die Vereinigten Staaten nicht das Problem, sondern die Lösung" [1].
In einem Interview in der Videoreihe "Conversations with History" der UC Berkeley wurde sie gefragt, wie die Vereinigten Staaten reagieren würden, wenn der israelisch-palästinensische Konflikt eskalieren und einen Völkermord ermöglichen würde. Sie plädierte für die Entsendung einer schweren Streitmacht, um die beiden Seiten zu trennen. Diese Antwort wurde benutzt, um sie zu beschuldigen, sich aus Antisemitismus nicht auf die Seite Israels zu stellen. Da musste sie also die Hilfe amerikanischer jüdischer Persönlichkeiten wie Abraham Foxman von der Anti-Defamation League in Anspruch nehmen, um sie aus dieser misslichen Lage herauszuholen und ihr Image wiederherzustellen.
Sie wurde Beraterin von Senator Barack Obama, der damals noch wenig bekannt war. Sie bereitete die Darfur-Etappe der Afrikareise des Senators im Auftrag der CIA vor [2]. Sie schloss sich seiner Präsidentschaftskampagne an. Wegen ihrer persönlichen Konflikte mit Hillary Clinton verließ sie sie jedoch bald. Als sie in den Nationalen Sicherheitsrat berufen wurde, riet sie Präsident Obama, nicht an der Konferenz der Vereinten Nationen in Durban teilzunehmen, weil dort die Wiedereinführung der Resolution 3379 diskutiert werden sollte, in der der Zionismus als Rassismus bezeichnet wurde.
Sie heiratete den linksliberalen Juraprofessor Cass Sunstein; Liebling der US-Medien. Er ist der Haupttheoretiker des "liberalen Paternalismus", einer Methode der Infantilisierung der Massen. Er entwarf auch einen Plan, um der Arbeit von Thierry Meyssan und der von ihm initiierten Protestbewegung entgegenzuwirken [3].
Samantha Power spielte eine zentrale Rolle bei der Entfesselung des Krieges gegen Libyen und rechtfertigte ihn mit einem einstudierten Diskurs über den Kampf gegen die Tyrannei, obwohl die Tyrannei von Muammar al-Gaddafi nie nachgewiesen wurde. Heute ist sie Botschafterin bei den Vereinten Nationen und rechtfertigt den Krieg gegen Syrien im Namen des Kampfes gegen die Tyrannei von Präsident Baschar al-Assad, dem damals populärsten Staatsoberhaupt der arabischen Welt.

Übersetzung
Horst Frohlich

[1Die verborgene Seite der Obama-Verwaltung“, von Thierry Meyssan, Übersetzung Horst Frohlich , Voltaire Netzwerk, 10. November 2015.

[2Die afrikanische politische Erfahrung von Barack Obama“, von Thierry Meyssan, Übersetzung Horst Frohlich , Voltaire Netzwerk, 13. März 2013.

[3Conspiracy Theories, Cass Sunstein & Adrien Vermeule, University of Chicago Law School, January 2008.