Das von Aleksej Nawalny produzierte Video über den Palast von Präsident Putin wurde in Ibach (Deutschland, Schwarzwald) gedreht, laut der lokalen Tageszeitung Badische Zeitung [1].

Der Film schildert zunächst die Biographie des Präsidenten, indem er sich auf die Archive der ostdeutschen politischen Polizei stützt, die freundlicherweise vom BKA (Bundeskriminalamt) geöffnet wurden. Es gibt jedoch keinen Zusammenhang zwischen den gezeigten Dokumenten und dem Kommentar, den Alexei Nawalny dazu macht. Es handelt sich lediglich um Illustrationen (mit Ausnahme der KGB-Karte eines der Gefährten von Präsident Putin).

Dann kommt der Film zurück zum Palast mit neuen Aufnahmen, die von einer Drohne aufgenommen wurden. Auch hier veranschaulichen diese Bilder nicht die Worte von Alexei Nawalny. Sie zeigen nur einen Palast, der vom italienischen Architekten Lanfranco Cirillo gebaut wurde.

Zum Abschluss zeigt Alexei Nawalny Pläne, Kostenvoranschläge und Rechnungen des Palastes. Sie bestätigen, dass diese Residenz prachtvoll ist. Aber diese Elemente sind seit langem bekannt. Der russische Oppositionelle behauptet dann, dass die Eigentumsdokumente gefälscht sind. Nach komplizierten Erklärungen behauptet er, dass dieses Gebäude nicht dem Milliardär Alexander Ponomarenko gehöre, sondern Präsident Putin, den er als den "reichsten Mann der Welt" bezeichnet.

Wir erinnern uns, dass die CIA bereits nacheinander Fidel Castro oder Jassir Arafat beschuldigt hatte, versteckte Milliardäre zu sein. Die Zeitschrift Forbes hatte diese Erzählungen sogar bestätigt, die sich nach dem Tod der Betroffenen als reine Bösartigkeit herausstellten. So teilte die CIA Jassir Arafat die von ihm verwalteten PLO-Mittel zu, da keine Bank bereit war, Gelder des palästinensischen Widerstands anzunehmen. Jeder, der Castro, Arafat und seine Familien kannte, zweifelte nie an ihnen.

Die sehr grobe Methode des Dokumentarfilms spricht nicht für Nawalny.

Übersetzung
Horst Frohlich

[1“Filmstudio in Kirchzarten produziert Alexej Nawalnys Enthüllungsvideo”, Joachim Röderer, Badische Zeitung, 21. Januar 2021.