Am 8. Oktober 2021 beschuldigte der malische Premierminister Choguel Kokalla Maïga Frankreich in einem Interview mit RIA-Novosti (Foto), die Terroristen auszubilden, die es angeblich bekämpft [1].

"Wir haben Beweise dafür. Es gibt einen Ausdruck in unserer Sprache, der besagt, dass, wenn Sie nach einer Nadel in Ihrem Zimmer suchen und jemand, der Ihnen bei der Suche helfen soll, auf dieser Nadel steht, Sie sie nie finden werden. Das ist also die Situation, die gerade in Mali passiert, und wir wollen das nicht unterstützen", fuhr er fort.

Frankreich hat der malischen Armee den Zugang zur Kidal-Enklave verboten. Hier würden französische Offiziere die Dschihadisten der Gruppe Ansar el-Din ausbilden, die mit al-Kaida verbunden ist.

Zu Beginn seiner Intervention in Mali hatte Frankreich sein Militär zurückgehalten, um den katarischen Ausbildnern der Dschihadisten Zeit zu geben, das Feld zu räumen.

Heute erklärt Frankreich, dass es seine Mission sei, die Gründung eines islamischen Emirats in der Sahelzone zu verhindern. Mali wird jedoch im Norden von nomadischen arabischen Bevölkerungen und im Süden von sesshaften Schwarzen bewohnt. Nur der libysche Führer Muammar Gaddafi hatte nach einem Jahrtausend Sklaverei die Annäherung von Arabern und Schwarzen gewagt. Der Sturz der libysch-arabischen Dschamahirija durch die NATO und die Dschihadisten belebte den Konflikt zwischen Arabern und Schwarzen wieder und stürzte besonders Mali in den Krieg [2]. In der Tat lässt die Definition der französischen Militärmission in Mali die Möglichkeit zu, nomadische Dschihadisten aufrechtzuerhalten.

In der Vergangenheit war das französische Militär, das Dschihadisten in Katar und Libyen beaufsichtigte und sie immer noch in Syrien überwacht, nicht vom Generalstab der Armeen abhängig. Sie waren Gesandte des Élysée und hatten Befehle, die sie nur vom Präsidenten der Republik erhalten durften. Wir wissen nicht, wie der aktuelle Stand dieser Mitarbeiter ist.

Laut Algérie Part, würde Algerien erwägen, die Zusammenarbeit von tausend russischen Söldnern zu finanzieren, über die Mali derzeit mit Dmitri Outkin und Jewgeni Prigoschin verhandelt [3]. Laut Reuters fordert die Wagner-Gruppe 9,15 Millionen Euro pro Monat, um die malischen Streitkräfte (FAMa) auszubilden und den Schutz bestimmter hochrangiger malischer Führer zu gewährleisten; eine Mission, die mit der in der Zentralafrikanischen Republik vergleichbar ist [4].

Sollten sich diese Informationen bestätigen, würden sie den Anstieg des Tons zwischen Paris und Algier und Gerüchte über einen Rückzug der USA in dieser Region Afrikas erklären.

Choguel Kokalla Maïga bestritt am 17. Oktober Verhandlungen mit der Wagner-Gruppe zu führen, gab aber zu, mit Russland darüber zu sprechen, wie die malischen Streitkräfte ausgebildet und den Schutz bestimmter hochrangiger malischer Führer gewährleistet werden können [5].

Übersetzung
Horst Frohlich

[2Der Krieg gegen Libyen ist eine wirtschaftliche Katastrophe für Afrika und Europa“, von Thierry Meyssan, Übersetzung Horst Frohlich, Voltaire Netzwerk, 6. Juli 2011.

[4«Le Mali proche d’un accord avec les mercenaires russes du groupe Wagner», John Irish & David Lewis, Reuters, 13 septembre 2021.

[5«Choguel Maïga : "Notre gouvernement a compris que s’il ne compte que sur un seul partenaire, il pourra à tout moment être abandonné "», Morgane Le Cam, Le Monde, 17 octobre 2021.