Britische Archive bezeugen, dass der russische Präsident Boris Jelzin 1993 seinen westlichen Gesprächspartnern wiederholt gesagt habe, dass er persönlich nicht gegen den Beitritt Polens, der Tschechischen Republik und Ungarns zur Nordatlantikpakt-Organisation (NATO) sei; Aussagen, die seine eigenen Teams offensichtlich schockierten.

Boris Jelzin zögerte, am NATO-Gipfel in Madrid teilzunehmen. Er erreichte durch den Gipfel die Annahme der Grundakte, in der die Modalitäten der Zusammenarbeit zwischen dem Bündnis und der Russischen Föderation festgelegt werden sollten. Aber dieser Text hat keinen verbindlichen Wert, er war nur ein Kommunikationsmittel, das eine Annäherung der öffentlichen und privaten Positionen des russischen Präsidenten rechtfertigen sollte.

Während dieser Zeit warnte der russische Ministerpräsident Viktor Tschernomyrdin seine Gesprächspartner ständig vor der privaten Position von Präsident Boris Jelzin und betonte, dass die Erweiterung der NATO den europäischen Kontinent "sprengen" würde.

"Enthüllt: Boris Jelzin unterstützte privat die NATO-Erweiterung in den 1990er Jahren", Matt Kennard, Declassified UK, 15. März 2023.

Übersetzung
Horst Frohlich